[Tochter1980]

Meine hoch geschätzte Biana,

danke für die lieben Worte, die Du da gelassen hast. Da musste ich doch tatsächlich wieder ein paar Tränen wegwischen.

Ich hoffe sehr das ich in den letzten Jahren eine gute Tochter war. Nein, ich weiß es. Ich habe meiner Mama viele Jahre lang das Herz so schwer gemacht. Um so glücklicher bin ich, dass wir die letzten Monate so viel Zeit (mehr als so schon) zusammen verbracht haben und wie uns ausgesprochen haben. Ich weiß das sie stolz auf mich ist, dass ich mich alleine aus dem Sumpf wieder rausgezogen habe. Was ich aber erst bei der Aussprache wusste, ist, dass sie immer da war und im Hintergrund darauf geachtet hat, dass ich es schaffe.

Ich bin ihr so dankbar für alles was sie getan hat. Das sie immer an mich geglaubt hat und mich immer bedingungslos geliebt hat, egal was ich ihr angetan habe. Sie hat mich nie aufgegeben. Das war nicht immer leicht, manchmal eigentlich unmöglich.

Ich denke das Alter spielt keine Rolle. Solange Mama und Papa da sind, kann man bei ihnen ohne schlechtes Gewissen immer noch KIND sein. Es kommt automatisch. Dieses Gefühl des Geborgenen und Heimischen. Bei den Eltern ist man zu Hause, egal wo es einem hinverschlägt, ob Inland oder Ausland, zu Hause ist, da wo das Herz schlägt und das schlägt meistens bei den Eltern. So ist es zumindest bei allen, die ich kenne und natürlich bei mir.

Liebe Biana, ich hoffe so sehr das Euch noch sehr viele gemeinsame Jahre zugestanden werden und Du stolz auf Dein Kind bist. Wenn ja, sag es ihm, denn nichts ist schlimmer für ein Kind als die Ungewissheit. Ich sehe es bei meinem Bruder. Er hat sich nie getraut, sich mit Mama auszusprechen und nun ist es nicht mehr möglich. Es belastet ihn so sehr und bereitet uns viele Sorgen.

Ich drück Dich ganz doll und
nochmal Danke, danke, danke

Susi