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Alt 06.04.2015, 17:52
Heidrun1961 Heidrun1961 ist offline
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Standard AW: Frau mit Nephrektomie, mental sehr labil, „steckt Kopf in den Sand“ …

Hallo Ralf,

ich melde mich auch mal zu Wort. Bin noch nicht lange hier angemeldet. Bin wbl, 53 Jahre und hatte 2007 die Diagnose Nierenzellkarzinom. Mein Tumor war ca. 6 cm, ohne Metastasen und Lymphknotenbefall. G3. Im KH sagte man mir, dass es ein schnellwachsender bösartiger Krebs sei und ein halbes Jahr später wäre es für mich zu spät gewesen. Ich solle nun 2x im jahr Geburtstag feiern. Das tue ich auch, ist zufällig der Geburtstag meines Mannes. Meine Prognose wäre gut. Habe dann 5 Jahre später immer noch keine Metastasen gehabt und hatte meinen "TÜV-Stempel" bekommen. Man sagt ja, dass es 5 Jahre Heilungsbewährung gibt. Ich hatte mich 2007 auch mal für dieses Forum interessiert, da ich wie du auch immer Pläne für den Fall der Fälle mache usw. Hatte kurz angefangen zu lesen und war geschockt. 2007 war die Anzahl der Medikamente auch noch überschaubar. Habe mich dann entschieden, mein Leben zu Leben und nicht ins Forum zu gehen. Natürlich habe ich alle Nachsorgeuntersuchungen machen lassen.Ich glaube, dass war für mich damals die beste Entscheidung meines Lebens. Ich neige auch etwas zu depressiven Verstimmungen und ich hätte mir das Leben unnötig schwer gemacht. Ich hatte 7 gute Jahre, in denen ich oft vergessen habe, dass ich Krebs hatte. Nach 7 Jahren wurden tatsächlich Metastasen entdeckt und jetzt bin ich hier im Forum bestens aufgehoben und informiert worden. Was hätte es genützt, wenn ich mich 7 Jahre gequält hätte? Ich kann deine Frau gut verstehen, dass sie sich verschließt. Aber wenn man genau hinschaut, hat sie doch immense Angst, sie horcht ständig in sich hinein. Ich war damals gerade sowieso in psychotherapeutischer Behandlung, sodass ich jemanden zum sprechen hatte. Wäre eine Gesprächstherapie nicht auch was für deine Frau?
Ja, was soll man dir raten. Auf jeden Fall jetzt nicht in Panik verfallen. Ihr habt gute Chancen, dass nichts mehr nachkommt. Und wenn doch, dann gibt es gute Medikamente, mit denen man doch noch ganz gut leben kann. Versucht, das Leben zu nehmen, wie es kommt, wir können es doch nicht ändern. Hoffentlich findet deine Frau wieder zu sich, das wünsche ich euch von ganzem Herzen.

Gruß Heidrun
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