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Alt 25.02.2002, 13:46
Gast
 
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Standard Trauer - und kein Ende?!

Liebe Sabine,

Deine Gefühle kann ich gut verstehen!

Ich bin schon sehr traurig, daß ich meinen Vater nicht mehr als Opa erleben kann. Direkt hat der Tod meines Vaters meine Familienplanung aber nicht beeinflußt. Die Veränderung in anderen Bereichen waren sehr viel gravierender.

Meine Eltern standen kurz vor ihrer Silberhochzeit als er gestorben ist und auch sie haben sich so unsagbar viel für "später" aufgehoben. Wenn die Kinder groß sind, wenn wir in Rente sind ...... Tja und dann ist doch alles ganz anders gekommen. Ich glaube gerade das war sehr schwer für meine Mutter. Auch ihre Zukunft war ja von einem Moment auf den nächsten wie eine Seifenblase zerplatzt und sie mußte sich völlig neu orientieren und auch neue Ziele setzen.

Mir ist in manchen Situationen eine schreckliche Unruhe geblieben. Ich möchte mir halt nicht alles für später aufheben sondern jetzt und hier LEBEN! Später habe ich dann gemerkt, daß es auch nicht besser ist, wenn man versucht alles auf einmal zu machen .... Heute versuche ich einfach jeden Tag bewußt zu leben und zu erleben und versuche, das Beste daraus zu machen.

Ich habe auch oft darüber nachgedacht, was ich hätte anders oder besser machen können, während mein Vater krank war. Das ist wohl ganz normal, denn man ist ja auch nur ein Mensch. Ich glaube aber ganz fest daran, daß meinem Vater die Zeit, die ich mit ihm verbracht habe - in der ich für ihn da war - genauso wichtig war wie mir und ihm auch geholfen hat. Wir waren uns manchmal sehr viel näher als in der ganzen Zeit vorher. Deiner Ma wird es sicher ebenso gegangen sein und bestimmt gibt es doch Momente, an die Du Dich trotz der Krankheit gerne erinnerst oder?!

Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag - laß auch der Sonne eine Chance den Weg in Dein Herz zu finden!

Liebe Grüße
Sandra
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