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Alt 27.05.2004, 04:27
Gast
 
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Standard 5 Wochen auf der Intensivstation

Hallo,

ich wollte mich noch mal eben melden. Danke, Mechthild, fuer dein Posting. Ich werde nun doch naechste Woche fuer 14 Tage nach Deutschland fliegen. Egal, ob mein Bruder in der Zeit wach wird oder weiterhin schlaeft, ich habe mit Sicherheit ein besseres Gefuehl, dagewesen zu sein und meinen Eltern und meiner Schwaegerin hilfts sicher auch. Wieviel mein Bruder mitbekommt? keine Ahnung. Er hat Musik am Bett und jeder, der bei ihm ist, erzaehlt ihm was. Ich stelle mir schon vor, dass was ankommt...

Den Luftroehrenschnitt haben sie (noch) nicht gemacht, da er immer noch einen Keim in sich traegt, den sie nicht wegbekommen und er zusaetzlich einen Stand (Stent?) in der Lutroehre hat. Also weiter kuenstlich schlafen lassen. Ansonsten haengt er weiter an der Dialyse, was lt. Aerzte aber keine Langzeitsitation sein soll. Herz- und Kreislaufmittel sind schon abgesetzt.

Sollte die Familie je zu der Entscheidung kommen muessen wie Hannas Familie, da hoffe ich, dass sich alle einig sind. Mein Bruder hat nach der Krebs-OP, bevor die Komplikationen einsetzten, noch schnell verfuegt, dass er keine lebensverlaengernden Massnahmen will. Aber wo fangen die an?
Auf alle Faelle zeigt das, wie wichtig eine Patientenverfuegung ist. Auch mit Ende 30. Und ein testament. und das man mit seinem Partner ueber solche Themen spricht, auch wenn man erst grade 4 Jahre verheiratet ist. Man verdraengt so gerne. Logisch.

Ich werde ja nun naechste Woche mit der realen Situation konfrontiert, nachdem ich die letzten 2 Monate alles nur per Telefon und Email erfahren habe. Ich muss zugeben, dass ich schon Angst habe.

Ich wuensche Euch allen alles Gute und viel Kraft weiterhin.
Astrid
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