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Alt 22.01.2009, 14:26
AnnaR. AnnaR. ist offline
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Standard AW: Knochenmarktransplantation-wie können wir DA sein?

Liebe Bella.
Vorab möchte ich dir sagen, dass ich es sehr gut finde, dass du dir solche Gedanken machst. Nicht nur für den Freund deines Sohnes sind diese Gedanken wichtig und hilfreich, auch dein Sohn wird daraus eine sehr wichtige Erfahrung schöpfen. Viele Eltern haben Angst davor, ihre Kinder mit der Krankheit und der sichtbar qualvollen Therapie zu konfrontieren und ziehen sich lieber zurück
Zu deiner Frage: Für die betroffenen Kinder ist es sehr schmerzhaft, kein normales Kinderleben mehr führen zu dürfen, ausgeschlossen zu werden. Vielleicht weiß dein Sohn, was sein kleiner Freund mag und kann ihm gelegentlich etwas dem entsprechendes zukommen lassen? Die Möglichkeiten sind leider sehr wenige, oft muss man (auch wenn man das sonst nicht gut heißt) auf materielle Dinge zurück greifen. Konkret heißt das, macht ihm kleine Geschenke, die ihn möglichst lange beschäftigen und somit ablenken. Falls er es nicht selbst besitzt, besorgt ihm einen Gameboy und ein paar Spiele. Für ein Geschenk ist das natürlich zu teuer, aber vielleicht ist jemand bereit, es ihm für ein paar Wochen zu leihen? Ich war strikt gegen diese Teile, aber in der langen Zeit der Isolation war das für unseren Sohn oft die Rettung -PC und Gameboy. Ansonsten war mein Sohn immer überglücklich, wenn er Post erhielt von seinen Freunden mit kleinen Rätseln oder selbst gemalten Bildern. Da kannst du deinem Sohn ja sicher helfen.
Was die Eltern und eine Möglichkeit der Hilfe anbelangt: Da kommt es auch auf die Umstände an. Gibt es noch andere Kinder? Wenn ja, kommen die oft zu kurz in dieser Zeit. Ihr könntet sie einladen. Ob nur zum Kuchen essen, Spielen oder um mit ihnen ins Kino oder Theater zu gehen, ist eigentlich egal. Für uns war es immer herrlich, wenn uns jemand Essen gekocht und gebracht hat. Das ist sehr hilfreich! Richtiges warmes Essen war am besten, aber auch ein Kuchen o.ä. war sehr herzerwärmend.
Und noch etwas, was gern tabuisiert wird. Eltern krebskranker Kinder fallen oft in ein finanzielles Loch, weil meist ein Verdiener ausfällt. Unter Freunden, Nachbarn und Bekannten eine kleine finanzielle Unterstützung zusammen zu sammeln, wäre bestimmt hilfreich und wird dankbar angenommen. Ansonsten könnte man noch zeitraubende kleine Arbeiten übernehmen. Waschen, Transporte aller Art, mal putzen, der ganze Haushaltskram eben...
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
Liebe Grüße von Anna

Ich wünschte, es würde mehr Menschen , die wie du denken geben.
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