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Alt 16.02.2006, 15:42
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: @bkrull, meikelcontrol, PantaRei, Der jens

Liebe Leila,

ich finde es klasse, dass Du Dir all diese Gedanken machst.

Wenn Du das Gefühl hast, alles falsch zu machen, dann lass Dich davon nicht ermutigen. Es stimmt auch nicht, sondern es gibt Situationen, in denen ist es sehr sehr schwer, das Richtig zu machen und sicherlich weiss Dein Freund/Mann auch oft gar nicht, was "das Richtige" überhaupt ist.

Ich wußte es auch oft gar nicht (und auch heute weiss ich es oft nicht). D.h. ich wollte in dem einen Moment, dass man mich behandelt wie jemand der ganz bald wieder gesund ist (oder heute, wie jemand der gesund ist); im nächsten Moment wollte ich, dass Gott und die Welt (oder zumindest diejenigen, die es wissen) auf mich wahnsinnig Rücksicht nehmen. Bei mir ist diese Stimmung recht schnell gewechselt. Da ist es für jemand anderes wirklich schwer "das Richtige" zu tun und zu sagen.

Und zum Thema "drüber reden": Ich fand und finde es nach wie vor am leichtesten mit jemandem drüber zu reden, der nicht zur Familie gehört; jemand, der nicht so sehr emotional betroffen ist. D.h. dass ich hier so drüber schreibe - meiner Frau gegenüber bin ich da deutlich reservierter. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei vielen "von uns" so ist. Man möchte nicht, dass sich die Menschen, die einem nahe stehen, Sorgen machen. Daher ist man bei denen sprachlos.

Aber sei Dir sicher: Das Meiste wird sich wieder einrenken. Geht Dein Freund denn bald wieder arbeiten? Das ist ein guter Schritt in die Normalität. So ganz direkt helfen kann man einem Krebskranken ja nicht. Vielleicht ist daher eher eine "indirekte Unterstützung" gut und hilfreich.

Und noch ne Frage: wie schwer ist er denn betroffen? Er dürfte ja ein frühes Stadium gehabt haben. Da bleibt dann auch körperlich wenig zurück, was dauerhaft Anlass zum Frust gibt.

Ich wünsche Euch das Beste

PantaRei
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