Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 20.11.2018, 22:55
Neram Neram ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 20.11.2018
Beiträge: 1
Standard Nach 10 Jahren wieder die Angst vor dem Brustkrebs

Hallo,

ich lese hier seit Jahren mal mehr und mal weniger mit, weil in meinem Umfeld schon viele Krebserkrankungen aufgetreten sind. Heute fühle ich mich so von der neuen Angst zerrissen, dass ich nun selbst aktiv werden möchte.

Zur Vorgeschichte: vor 10 Jahren ist meine Mutter mit 42 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Es war ein hormonabhängiger G2 Tumor. Ein paar Lymphknoten waren befallen, die Organe und Knochen waren gesund. Eine Brust und die Lymphknoten wurden entfernt. Anschließend bekam meine Mama eine Chemo und 10 Jahre lang konnte kein Anzeichen vom Krebs mehr gefunden werden.

Vor 4 Wochen: wegen schlechter Leberwerte wurde ein CT der Leber gemacht. Dort sah man eine Raumforderung, konnte aber nicht eindeutig sagen, um was es sich handelt. Die Onkologin oder Gynäkologin? (ich weiß es nicht genau) hat ein MRT mit Kontrastmittel angeordnet. Sie sagte meiner Mutter, dass es auch nur ein Blutschwämmchen oder etwas ganz anderes sein könnte - nicht unbedingt eine Metastase. Da meine Mama auch noch eine andere Erkrankung hat, könnten die schlechten Werte auch von den vielen Medikamenten kommen - so war die Aussage. Die Unsicherheit blieb trotzdem. Für das MRT gab es leider erst 3 Wochen später einen Termin

Letzte Woche: meine Mama hatte sich fest vorgenommen, nach dem MRT mit dem Arzt zu sprechen. Die psychische Belastung, die Angst ist einfach groß. Leider hatte nach dem MRT niemand Zeit mit ihr zu sprechen.

Heute warten wir nun auf den Termin zur Auswertung am 27.11. Ich hoffe so sehr, dass der Krebs nicht zurück ist. Ich hatte mich schon etwas beruhigt, die Sorgen zur Seite geschoben, doch letzte Nacht hatte ich einen fürchterlichen Traum vom am schlimmsten möglichen Ausgang. Ich habe einfach solche Angst meine Mutter zu verlieren. Ich bin inzwischen 30 Jahre alt und selbst verheiratet. Ich lebe unabhängig, trotzdem mag ich mir gar nicht vorstellen, wie das Leben ohne meine Mutter sein sollte.

Wie geht ihr mit so langen Wartezeiten um? Ist es normal, dass vom Verdacht bis zur Diagnose 5 Wochen vergehen?

Ich schwanke im Moment so zwischen Angst und Hoffnung. Es ist ein Gefühlschaos. Ich weiß nicht mal, ob ich eine schlechte Gewissheit oder das Ungewisse lieber hätte.

Liebe Grüße

Eure Neram

Geändert von Neram (20.11.2018 um 23:01 Uhr)
Mit Zitat antworten