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Alt 31.07.2013, 15:31
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Askim Askim ist offline
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Standard AW: Chemosensitivität

Hallo ihr Lieben,

Ich bin Molekularmedizinerin und habe mit diesen Chemosensitivitätstests im Rahmen von Leukämien zu tun gehabt und kann dazu nur sagen: Lasst es besser bleiben. Medikamente werden als erstes in vitro getestet, das heißt also außerhalb des menschlichen Körpers (z.B. Im Reagenzglas). Dass ein Wirkstoff dort eine Wirkung zeigt, heißt jedoch noch lange nicht, dass im Körper das selbe Ergebnis erzielt werden kann. Wie einige schon vorher schrieben, ist der menschliche Körper und dessen Stoffwechselwege viel zu komplex um im Reagenzglas über die Wirksamkeit eines Medikaments zu entscheiden. Das ist ein erster Ansatz, aber der Stoff muss im Körper an die richtige Stelle transportiert werden, dort von den Zellen aufgenommen werden und dann auch noch die gewünschte Wirkung entfalten ohne dabei den Körper zu sehr zu schädigen.

Viel wichtiger ist es, die Tumorzellen auf spezielle Mutationen untersuchen zu lassen. Die Zukunft der Krebstherapie besteht darin, Mutationen ausfindig zu machen, die es den Zellen erlauben, ungehindert zu proliferieren und diese Signalwege dann zu blockieren und die Zellteilung damit in Schach zu halten. Das ist das, was in Zukunft zählen wird und auch unter dem Namen "Targeted Therapy" bekannt ist.
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