Oh je, da ist aber eine Versammlung unten in unserem Loch, ich denke, es wird Zeit, dass ich mal ein Licht anzünde
@Beate
Seit vielen Monaten "kennen" wir uns nun schon. Ich habe verfolgt, wie liebevoll du deinen Mann begleitet hast. Wie du dich selbst zaghaft aber ohne die Hoffnung zu verlieren vorbereitet hattest auf das, was wohl kommen würde. Du warst für Norbert da, das konnte jeder von uns spüren und du weißt es auch. Diese Fragen, ob wir denn auch wirklich "da waren" drücken ganz schwer, du kannst es lesen, die Zweifel habe ich auch, mal mehr, mal weniger stark. 20 Jahre Liebe, 20 Jahre Partnerschaft. Jeder kennt den anderen. Jeder weiß, was gut ist für den anderen. Jeder will nur das beste für den anderen. Du hast deinem Mann alles gegeben, das hat er gespürt, ohne wenn und aber bist du da gewesen. Ohne wenn und aber hättest du ihm auch zugehört, hätte er mit dir über seine Ängste gesprochen. Aber ich bin sicher, er wollte es nicht. Nicht, weil er zu dir kein Vertrauen gehabt hätte, ganz bestimmt nicht. Ich denke, er wollte weiterhin die Hoffnung in deinen Augen sehen, die Kraft und die Zuversicht. Und er hatte die Möglichkeit, auf anderem Wege diese Gespräche zu führen, dort, wo es nicht an die "Substanz" geht, dort, wo keine Liebe im Spiel ist, dort wo kein Mensch war, den er - selbst in dieser Situation - schützen musste. Dein Norbert wollte dich beschützen, so, wie er es wohl euer ganzes gemeinsames Leben getan hat. So groß war seine Liebe zu dir. Es war kein Vertrauensbruch, es war ein Liebesbeweis.
@Jutta
Die Sonne muss kämpfen, damit sie wieder scheint, genau wie du, genau wie wir alle. Du bist immer für alle da. Warst es schon immer. Seit ich hier lese, frage ich mich, wie du das schaffst. Mutmach-Jutta für alle, ob Betroffene, Begleiter, Hinterbliebene. Nicht nur hier, auch in deinem Job, lächeln und weiter gehts. Und du? Du bist kein Übermensch, lass es endlich auch für dich zu. Du hast deinen Halt verloren, ohne ihn ist alles schwerer, du hast guten Grund auch eine Auszeit im Trauerloch zu nehmen. Und wir sind nun für dich da, wenn du reden willst, wenn du weinen willst. Ich hoffe, du weißt das
@Frank
ich hoffe, dass auch du ein wenig das findest hier, was dir helfen kann. Wenigstens ein kleines Stück. Erzähl von deinem Bruder, erzähl uns, was dich beschäftigt. Vielleicht lässt der Druck ums Herz ein wenig nach, weil manchmal, wenn man redet, wenn man es in Worte fasst auch die Tränen wieder fließen können. Na und? Hier brauchst du dich nicht zu beherrschen, hier musst du auch nicht denken, dass deine Gesprächspartner nicht verstehen, was in dir vorgeht.
Wenn ich raus schaue, wage ich es kaum zu hoffen, aber vielleicht kommt doch ein wenig Licht an euer Herz heute, irgendwas, das Mut macht. Ich sitze zur Zeit immer noch tapfer am Rand, solange versuche ich die Kerzen nicht ausgehen zu lassen, Schokolade zu besorgen. Springt auf, solange ich noch oben bin. Ihr wisst, dass wir bald wieder die "Rollen tauschen"...
Ich umarme euch alle!
LG
Andrea