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Alt 18.12.2013, 23:37
a_nna a_nna ist offline
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Standard AW: Vom Sinn und Unsinn des Lebens

@ hermann @ geske

es war erforderlich die Theorie der unterschiedlichen Verhaltens- und Trauermuster von Frau und Mann einzubringen, um der Frage nach dem Sinn auch Respekt zu verleihen. Die Frage ist von zentraler Bedeutung für das Selbstverständnis und auch für die Zukunft.

Oberflächliche Allgemeinplätze ("ihre begleitung auf deinem weg ist nun beendet, aber dein weg geht weiter.") nehmen das Bedürfnis, sich in vertraulicher Atmosphäre auseinander zu setzen und einen Weg für die Zukunft zu suchen, nicht wahr. Sie erhöhen die Unsicherheit, das Verlustgefühl und den Druck.

Die Frage nach einem Sinn, der Wunsch sich die Zusammenhänge zu erklären und mit wenigstens einer Last "innerlich etwas abzuschliessen" (wenn so etwas geht), kann man natürlich nicht nach Geschlechtern trennen. So ist Geske auch nicht zu verstehen. Sondern, dass es Menschen gibt, die sich anders oder schneller arrangieren mit ihrer Betroffenheit und Trauer. Die deshalb aber nicht weniger trauern.

Im Thread "Unsere Zukunft löst sich gerade auf" http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=59197 liest man so ziemlich alles, was einem an Klischees und Rollenverständnis von Mann und Frau bekannt vorkommt, obwohl ich dachte, das sei ausgestorben: Vom Besuch im Baumarkt, obwohl "er" durch die Chemo hingestreckt ist (Mann) bis zur Frage wo man erfahre, ob er Schulden habe, man wolle ja nicht später vor gar nichts stehen (Frau).

Dazwischen ewige Beschwerden, "er liege ja nur auf dem Sofa, obwohl sie ständig versuche, ihn zu animieren, sich zu bewegen" (ginge mir während der Chemo nicht anders) und "sie müsse sich ständig um Haushalt und Kinder kümmern" (setze ich in dieser Situation als Mindestes voraus, da die Kinder noch zu klein sind, um sich selbst zu erziehen). Nette Sozialstudie, wenn es nicht so ernst wäre.

Hier ist ein Punkt, um besser zu differenzieren.

Es gibt Menschen, die gehen mit Anderen und sich sorgsam und aufmerksam um. Es gibt andere, die offensichtlich nicht realisieren (wollen / können) - unabhängig vom Geschlecht. Sicher steckt auch Angst und Unsicherheit dahinter, was auch keine Geschlechterfrage ist. Genausowenig wie blindes Verständnis füreinander und gleiche Lebenseinstellung und Interessen, die solche tiefen Partnerschaften tragen.
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