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Alt 17.06.2002, 19:02
Gast
 
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Standard Sie will das ich gehe!!

Hallo Brigitte,
doch ich habe schon losgelassen von diesem "Schuld" an seiner Krankheit. Vielmehr meine ich damit die Ursachenforschung. Ich habe letztes Jahr ein Fussreflexionskurs gemacht (der vielleicht ein bisschen esoterisch angehaucht war) in dem aber auch immer deutlicher wurde, das viele Krankheiten eben psychische Ursachen haben (Stress, Kommunikationsstörungen, nicht-nein-sagen-können, Grübeln usw.) und ich glaube für meinen Teil, dass da halt eine Menge Wahrheit drinsteckt, dass habe ich aber schon vor der Erkrankung meines Vaters gemeint. Auch ich habe diverse Erkrankungen hinter mir, die ohne meine Persönlichkeitsstruktur nicht so verlaufen wären, nicht weil irgendjemand schuld daran hat, sondern weil ich nicht im Einklang bin. Will jetzt keinen Vortrag über Ying/Yang halten. Aber die chinesische Medizin mit ihrem ganzheitlichen Heilen, hat in Bezug auf die Ursachenforschung bestimmt mehr recht. Natürlich geht es auch um spontan organische Heilung, aber das Seelenleben spielt in meinen Augen eine grosse Rolle. Bei der Anwendung der Massage stelle ich selbst auch immer wieder fest, dass die Leute nach Diagnosen lächzen, sie fragen nicht nach dem Warum sondern wie kriege ich es wieder auf medizinischen Weg weg und nicht wieso kommt es überhaupt dazu. Jeder müsste mal in sich hineinhorchen und natürlich auch dabei seine Fehler entdecken. Mir steht es nicht zu zu diagnostizieren ich habe keinen medizinischen Beruf. Aber während der drei monatigen Ausbildung habe ich viel auch von mir kennengelernt, ob ich es ändern kann und will sei mal dahin gestellt. Auch wenn ich die Massage anwende beruhigt es mich selbst auch es ist eine Ruhe in mir, die ich sonst nicht habe. Nur ich verfalle immer wieder in den Fehler zu analysieren und das ist natürlich eine gefährliche Sache. Das habe ich wahrscheinlich auch bei meinem Vater versucht und bin damit ziemlich aufgelaufen, aber trotzdem bin ich weiterhin davon überzeugt, dass der KAMPF eher gewonnen werden kann, wenn man auch die Ursachen kennt und nicht nur die Auswirkungen (-ohne Schuldzuweisung-).
Liebe Tina,
ich habe die Patientenverfügung damals von meiner Versicherung bekommen, habe sie aber auch schon seit Monaten so gut weggetan (natürlich unausgefüllt), dass ich sie jetzt nicht mehr finde. -Schublade auf, Problem rein und ersteinmal vergessen- Hatte die Patientenverfügung damals für mich besorgt, weil ein Freund von mir 10 Tage lang künstlich beatmet worden ist, weil er Organspender war und kein weitere Verfügung getroffen worden ist und seine Frau auch nicht in der Lage war die Entscheidung des Abstellens der Maschinen zu treffen. Damals habe ich gedacht so nur um für jemand anders frischgehalten zu werden möchte ich auch nicht weiterleben, aber je mehr man darüber nachdenkt, um so mehr stellt man fest wie sehr man am Leben hängt. Auch bei all dieser Technik glaube ich solange man selbst über sein würdevolles Sterben nachdenken und befinden kann, sollte man auch die Möglichkeit kriegen, -da ist nur wieder die Sache mit dem richtigen Moment-. Mein Vater hat auch noch keine Patientenverfügung unterschrieben, hingegen meine Mutter für sich entschieden hat, keine lebenserhaltene Massnahmen zu bekommen und sie hat auch gesagt wenn sie für sich wüsste, eine halbjährige Überlebenschanze zu bekommen würde sie keine Chemo- und keine Bestrahlung auf sich nehmen, sondern noch für den Moment leben. Meine Mutter hat einen grossen Tumor an der linken Niere, angeblich gutartig, aber würde sie es uns sagen. Mein Vater hat seine Diagnose und eigentlich den Weg auf unser Drängen beschritten, was er eigentlich will, wissen wir bis heute nicht. Tja, was ist der richtige Weg. Zu lernen Entscheidungen zu akzeptieren und diese nicht ändern zu wollen, weil man sie nicht für richtig hält, das ist wohl als Angehöriger unsere Aufgabe, auch wenn es noch so schwer fällt.
Gruss Michaela
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