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Alt 14.06.2004, 14:49
Gast
 
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Standard Noch unter Schock...

Hallo. Es geht hier nicht um mich, sondern um unseren besten Freund.

Ich habe hier eben schon einmal einen ellenlagen Text geschrieben, aber der ist irgendwie verschwundn. Nun, egal, es geht auch kürzer, denke ich.

Vor ca. 8 Wochen fing es mit Magenschmerzen und Durchfall an, bis er nach langem, langem hin- und her im Krankenhaus ein CT gemacht bekam. Danach folgte eine Magenspiegelung mit der Entnahme einer Gewebeprobe. Die Diagnose BSDK wurde gestellt !Circa eine Woche später sollte die OP nach Whipple gemacht werden. Das war letzte Woche Montag. Sonntags abends blieben wir im Zimmer, als der Arzt die OP besprach. Daß sie ca. 4-8 Stunden dauern würde, daß er danach 3-4 Tage zwecks Beobachtung auf der Intensivstation wäre, daß man Teile des Dünndarm, Galle etc. entfernen würde usw.

Ich muß dazu sagen, daß er keine Eltern und keine Frau hat - somit erhält in der Regel nur er Informationen. Und er selbst möchte eigentlich gar nicht darüber reden. Wir könne gar nicht beurteilen, wie er selbst alles sieht, was er denkt, was er über die Krankheit weiß. Wir haben das Gefühl, daß er von den Ärzten absolut nicht aufgeklärt ist. Wir selbst haben die Informationen aus dem Internet.

Als die OP erfolgte, war er eine Stunde später (!!!) wieder auf dem Zimmer - auf der normalen Station. Seine Schwester war wohl dabei, als der Arzt kam, nachdem er aus der Narkose erwachte. Sie sagt, er hätte nur 4 Gewebeproben entnommen bekommen. Er sagt, er hätte die vier Gewebeproben entnommen bekommen UND den Kopf der Pankreas.
Als wir ihn fragten, warum nicht die besprochene OP nach Whipple durchgeführt wurde sagte er, er hätte keine Zustimmung dazu gegeben. Seine Begründung: Man sollte ihm nichts entfernen, was nicht vom Krebs betroffen wäre !
Am Freitag wurde ihm gesagt, daß er nicht mehr operiert werden würde. Am Dienstag (also morgen) sollen die Ergebnisse der vier Gewebeproben da sein, da würde er erfahren, ob er Chemo und/oder eine Strahentherapie (diese in Essen) erhält. Er sieht schlecht aus, er war noch nie kräftig, aber jetzt, nachdem er insg. 15 Kilo abgenommen hat, ist er sehr schwach. Wie kommen nicht wirklich an ihn heran, abgesehen mal davon, daß wir grosse Hemmungen und Angst haben, ihm direkte Fragen zu stellen.

Was macht hier nun Sinn, was nicht ?????

Gehe ich richtig in der Annahme, wenn wir uns auf das Schlimmste einstellen ? Alles ist so unfair, unser Freund ist erst 35 Jahre alt.

(Sein Bruder (heute 43) erkrankte vor drei Jahren an BSDK, er konnte damals operiert werden, allerdings sieht es jetzt nicht mehr gut für Ihn aus, die Ärzte geben Ihm noch 2 Jahre, wenn die Chemo anschlägt, sonst nur noch sechs Monate. Und zur Zeit wird bei Ihm keine Chemo gemacht, da er zu schwach sei.)

Unser Freund wurde am Samstag übrigens aus dem Krankenhaus entlassen. Wir sind noch unter Schock und völlig am Ende.

Was könnt Ihr uns dazu sagen, wir sind über jeden Beitrag, jede Meinung, jeden Tipp sehr dankbar. Vielen Dank im Voraus.
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