Puuuh, also um alle diese Werte einordnen und dann auch noch prognostisch bewerten zu können, muß man (fast) Medizin studieren.

Also, auf die Schnelle kann ich nur folgendes sagen: CLL steht für chronisch lymphatische Leukämie und das bedeutet u.U. einen sehr, sehr langsamen Verlauf - manchmal über 20 Jahre.

Leukozytose bedeutet, daß er derzeit zu viele Leukozyten hat (was ja das Leukämische einer Leukämie bedeutet) und Thrombopenie (oder auch bezeichnet als Thrombozytopenie) bedeutet, daß die Blutplättchen, also die Thrombozyten zu niedrig sind, damit kann man aber leben, solange es sich nicht um eine bedrohliche Menge handelt.

Anämie ist der Mangel an den roten Blutkörperchen, die für den Sauerstoff zuständig sind (drei Blutwerte sind dafür relevant, das Hämoglobin, die Erythrozyten und der Hämatokrit). Bei einer Leukämie dürfte eine begleitende Anämie "normal" sein. Im Notfall werden Erys transfundiert. Oder Wachstumsfaktoren für die rote Reihe gespritzt, das gibt es nämlich auch, nicht nur Neupogen für die weißen. Das HB bei Deinem Freund war wirklich sauniedrig, wenn er müde rund um die Uhr ist das kein Wunder. Aber ob es einen prognostischen Wert hat, weiß ich nicht. (Ich hatte in der Schwangreschaft auch solche Werte!) Offensichtlich hat er - wie ich gerade sehe - aber eine Erythrozytentrnasfusion bekommen, die gut angeschlagen hat.



Zu Deiner FRage, warum er keine weitere Chemo bekommt: Das würde ich doch unbedingt die Ärzte fragen, aber es kann auch ein gutes Zeichen sein: "Wait and watch" ist eine gängige Methode bei chronischen Leukämien, die ja erst behandlungsindiziert sind, wenn es einen heftigen Schub gibt.

Also, alles in allem scheint mir ein Gespräch mit Fachleuten dringend angeraten, wenn Du nicht unmittelbar Medizin studieren willst.


Nebenher hilft natürlich auch google ein wenig, es gibt sicher auch Richtlinien für CLL-Behandlung, Staging, Prognose etc.


Alles Gute,


Christina