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Alt 11.05.2007, 20:29
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Panische Angst vor Metastasen

Hallo Maus,

ich habe Dir ja schon einmal in einem anderen Thread ausführlich geschrieben und weil ich so gut Deine Situaution nachvollziehen kann, möchte ich Dir hier nochmal antworten:

Natürlich hast Du recht, positives Denken ist die beste Voraussetzung zur Genesung, aber Vorsicht, es heisst nicht, irgendetwas zu verdrängen !! Du verlangst von Deiner Mum, dass sie die Angst vor Metastasen verdrängt und einfach so tut, als ob alles genial wäre. Das ist nicht fair ! Nimm sie doch ernst mit ihren Ängsten !

Wurden außer der Gastroskopie noch weitere Untersuchungen gemacht ? Ich will Dich nicht in Deiner Euphorie bremsen, aber man kann bei einer Gastroskopie nicht erkennen, ob Metastasen da sind oder nicht ! Die vergrößerten Lymphknoten wurden bei einem CT festgestellt oder wie sonst ? Es heisst nicht, dass sie "befallen" sein müssen, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, schließlich hat der Tumor Zugang zum Lymphsystem gefunden und die Lymphknoten schaffen es nicht, die gesamten Tumorpartikel zu filtern. Wie sind die Blutwerte, Tumormarker, etc... ??

Es gibt sogenannte Mikro-Metastasen, die im Blut- und Lymphsystem rumschwirren und die sogar noch viele Jahre nach erfolgreicher Therapie neue "Ableger" bilden können, ohne dass man sie jemals ausfindig machen konnte. Ich will Dir keine Angst machen, aber Du siehst, so ganz unbegründet ist die Angst Deiner Mutter nicht !!

Schön ist, dass Ihr in München wirklich gut aufgehoben seid !!!! Die wissen, was sie tun und es werden ja evtl. noch weitere Untersuchungen folgen.

Bei meinem Vater war es nach der Magenspiegelung auch "nur" der Magen und nach dem CT ein paar vergrößerte Lymphknoten, nach einer PET (die er selbst bezahlen musste), war das ganze Ausmaß klar: Lymphknoten, Leber, Lunge...... Wenn Deine Mutter Sicherheit braucht, dann redet mit den Ärzten, die ein Ganzkörper-MRT oder eine PET machen können, um mehr Sicherheit zu haben !

Eines mache bitte nicht, versuch nicht ihre Ängste zu bagatellisieren oder zu beschönigen, Deine Mutter ist die "Hauptperson" in diesem schlechten Film.... Nimm sie ernst, frage nach, was sie möchte, was in ihr vorgeht und stelle Deine Vorstellung hinten an auch wenn es Dir nicht gefällt !!!!!!!! Wenn Deine Mutter dösend auf dem Sofa liegen möchte, dann lass sie doch einfach einmal da liegen und rede ihr nicht auch noch ein, dass es besser wäre (wo sie eh schon keinerlei Energie aufbringen kann) an die frische Luft zu gehen. Ja, Du hast Recht, Frischluft wäre toll, das weiß sie wahrscheinlich auch !!!

Kauf Dir ein gutes Buch und setz Dich zu ihr lies ihr vor, wenn sie möchte und wenn nicht sei einfach da, falls sie Dich zum Reden braucht, mehr nicht, auch wenn´s schwerfällt.
Beschäftige Dich mit dem Thema Krebs, lerne mehr darüber, je besser kannst Du mit den Ärzten kommunizieren und es füllt Deine Zeit !

Ich wünsche Euch viel Kraft und Gottes große Liebe auf Eurem bevorstehenden Weg.
Beene
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