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Alt 15.12.2008, 21:50
schlumpfineXY schlumpfineXY ist offline
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Beitrag AW: Peritonealkarzinose bei unbekanntem Primärtumor

Hallo Jaqueline!
Erstmal wünsche ich Dir und deinem Papa ganz viel Mut und Kraft für die Zukunft, die werdet ihr brauchen und nur damit könnt ihr es schaffen!!!!
Ich schreibe zum ersten Mal einen Beitrag hier, bin aber seit Wochen ständig in den verschiedenen Foren nach Bauchfellkrebs am stöbern.
Bei mir gibts leider auch eine Angehörge (Oma), die nun diese schlimme Diagnose Bauchfellkrebs mit sich rumträgt.
Letztes Jahr wurde im Frühstatium (Gott Sei Dank) Darmkrebs diagnostiziert, OP lief sehr gut, eine leichte Chemo wurde nur zur Sicherheit gemacht.
Hat wohl nicht so viel gebracht, denn Anfang August (Nachuntersuchung) wurde eine Aszites festgestellt, im Bauchraum hatte sich einiges an Wasser angesammelt. Durch CT sah man, dass auf dem Bauchfell überall "Verwachsungen" sind.
Beim anschließenden Check im Krankenhaus hat man fast alles durchsucht, um einen weiteren Tumor zu finden - ergebnislos. Nur den Darm konnte man nicht untersuchen, da eine Darmspiegelung zu kräftezehrend gewesen wäre. Meine Oma hatte seit 4 Wochen kaum mehr was gegessen, war schwach und kraftlos. Daher hat man die Suche sein gelassen und lieber direkt mit einer starken Chemo angefangen. Die wurde zunächst gut vertragen, aber dann - Darmverschluss. Jedoch Gott Sei Dank rechtzeitig erkannt. Die Ärzte vermuten auch hier, dass die Tumore irgendwas eingedrückt haben. Aber sicher war sich da keiner, also hat man gesagt "keine Chemo mehr", da sie noch so eine starke Attacke von Übelkeit usw. vielleicht noícht überlebt. Danach musste sie fast neu gehen lernen (plötzlich mit Rollator), weil sie so schwach war. Eigentlich fragst du ja nach einer Operation. Aber die wurde von Anfang an nicht besprochen, da das bei den vielen Tumoren nicht möglich sei.
Im Internet findet man aber sehr viele Informationen, was heute alles doch schon geht.
Die Chemo hat meine Oma hauptsächlich schlapp gemacht, die Stimmung gedrückt (was die Kraft zu kämpfen gefährdet), die Blutwerte verschlechtert (Transfusionen wurden nötig), schlimme Übelkeit verursacht usw. Und sie bekam die alle 2 Wochen! Immer wenn sie sich gerade erholt hatte, stand die nächste an. Das mit der Lebensqualität...das fragen wir uns auch ständig, der Grad ist sehr schmal.
Ich verstehe deine Zerissenheit. Zu sagen "ich lass alles weitere sein" ist ein ganz großer Schritt.

Jetzt wird gerade getestet, ob eine Antikörpertherapie möglich ist. Wenn ja, wird die angewendet. Wenn nicht...hm!
Aber immer wieder sagt man uns: Alles führt nicht zur Genesung, es geht um Lebensverlängerung und Lebensqualität.

Aber die Verdrängungsmeister gibts auch hier. Was soll man auch tun? Ich bewundere das wenn jemand, auch wie dein Papa, noch Kraft hat um zuversichtlich zu sein und Hoffnung zu haben, das ist unglaublich. Aber was wäre denn die Alternative? Aufgeben?

Es tut mir Leid dass ich dir nicht helfen kann, keine Rat geben kann.
Die Krankheit ist so tückisch...und das schlimme ist, man gewöhnt sich an das ständige Auf und Ab.
Die einzige Alternative ist wie gesagt diese Antik.therapie. Die hat wohl auch Nebenwirkungen, aber nicht so krasse wie eine Chemo. Man kann auch beides kombinieren.

Ich schätze mal in meiner Geschichte findest du einige Parallelen zu euch. Der Unterschied ist, dein Papa ist noch jung! Unterstütze ihn weiterhin, gib ihm zusätzlich Kraft, die brauch er. Das beste was man haben kann ist eine Familie, die DA ist. Und das bist du ja wie du berichtest.

Ich wünsche dir und deiner Familie, besonders deinem Papa alles Gute. Haltet zusammen und lasst euch nicht unterkriegen.

Viele liebe Grüße

PS: Der Erfolg der Chemo war übrigens die Stagnation. Die Tumore blieben gleich. Sind also nicht gewachsen - und das Wasser ist nicht wiedergekommen. Positiv denken.
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