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Alt 23.08.2007, 21:50
Mark Mark ist offline
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Daumen hoch AW: vor der OP nach der OP

Hallo Zusammen,

es ist nun einige Zeit her, dass ich hier einen Eintrag gemacht habe.

Ich habe nun alle 8 KW meine Untersuchungen. Dazu zählen: Magenspiegelung, CT, und Blutuntersuchungen. Bis jetzt ist alles bestens, so weit man dies in so einer Situation sagen kann. Ich vertrage an Nahrung fast alles. Nur kalte Milch und Sahne ab einer bestimmten Menge, führen zu einem schönen Durchfall. Habe eine Lactose Untersuchung hinter mir, die negativ war. Ich esse fast so wie früher, nur in kleineren Portionen.

Ich nehme nur noch einen Magenschutz und etwas gegen Magengeschwüre und Gastritis. Ich habe nun eine Chronische Gastritis.. Aber damit kann ich gut leben.

Im Urlaub hatte ich mir einen schönen Durchfall eingehandelt und ich hatte vor kurzem eine Gürtelrose. Zum Glück erst jetzt, da das Medikament was ich nehmen musste, nicht genommen werden darf, wenn eine Chemo-Behandlung durchgeführt wird.

Mein Gewicht versuche ich nun mal zu halten. Habe nun ca 56Kg seit Beginn der Geschichte abgenommen. Bis zu meinem Ziel sind es nun noch ca 15 Kg.
Bewegen kann ich mich nun wieder ganz gut. Ich habe da eigentlich keine Einschränkungen und der Port behindert mich auch nicht. Die Narben spüre ich nicht, nur der obere Bereich ist leicht Wetterfühlig. Laut CT ist fast alles verheilt. Die Narben stellen keine Einschränkungen für Herz und Lungenfunktion da.

Wenn da nicht die ständige Sorge um ein Rezidiv wäre, ginge es mir richtig gut. Sogar deutlich besser als vor der Krankheit und der OP, weil ich durch den Gewichtsverlust deutlich an Lebensqualität gewonnen habe.
Gestern war unser 1. Hochzeitstag und mir ist bewusst geworden, wie schnell so ein Jahr vergeht. In den Arbeitsprozess habe ich mich auch wieder gut eingelebt. Ich bin abends noch immer ein wenig müde, aber wer ist das im Berufsleben nach einem guten Arbeitstag nicht.

In Gedanken befasse ich mich immer wieder mit der Angst um ein Rezidiv. Auch muss ich immer wieder an die denken, die entweder mitten im Kampf stehen, oder den Kampf leider verloren haben. Allen die gerade mitten im Kampf stehen, drücke ich auf diesem Wege ganz fest die Daumen. Lasst Euch nicht unterkriegen!

Die vielen Einträge in den Foren, die oft traurig machen und mich tief berühren, lassen einen schnell dazu bringen, den Kopf hängen zu lassen. Aber es gibt auch immer wieder Geschichten, die Anlass zur Hoffnung geben. Auch ich möchte Euch davon etwas rüber bringen.
Ich habe nicht vergessen, dass bei meiner Diagnose am 16.05.2006 der Arzt mir noch wenige Wochen bis maximal ein paar Monate gab, und mir zur Lebenserwartung den Herbst 2006 mit der Bedingung operabel zu sein, angab. Nun haben wir August 2007 und ich habe laut Arztbericht vom 1.8.2007 weder einen Resttumor noch Metastasen. Und das nach einem T3 N1! Es geht also auch so und ohne Speiseröhre kann ich gut leben!

Besonders dankbar bin ich meinem Operateur, der das alles super gemacht hat. Die Übergangsstelle ist sehr gut geworden, der Weg bis zum Magen ist ganz gerade und da ich keinen Magenausgang im klassischen Sinne mehr habe, bleiben mir wohl viele Probleme erspart. Mein Onkologe passt auch schön auf mich auf. Nicht zuletzt habe ich meiner Familie vieles zu verdanken. Sie haben mir Raum und Zeit gegeben. Ich konnte mich ganz fallen lassen und das sich hier über ein Jahr nichts getan hat und alle Bauvorhaben, einfach stehen geblieben sind, hat niemand übel genommen. Um so mehr Spaß macht es nun wieder die Dinge voran zu treiben.

In der Hoffnung auf eine lange gesunde Zeit und mit guten Wünschen an alle, die mit dem Krebs kämpfen, grüßt Euch herzlichst

Mark