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Alt 09.09.2006, 17:30
Uli1978 Uli1978 ist offline
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Standard AW: Nierenkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Sabine,

zunächst erst mal willkommen im Forum, Du wirst sehen, dass man hier viele Hilfestellungen für viele Probleme finden wird, dass aber auch zugehört wird, wenn es einem nicht so gut geht. Ich bin seit zwei Monaten dabei und habe schon eine Vielzahl an Ratschlägen mitnehmen können.

Kurz zu meiner bzw. der Geschichte meiner Mum: Vor 9 Jahren erkrankte sie an Nierenkrebs. Niere raus, zweite angeschnitten, mehrere Lungenmetastasen erfolgreich herausoperiert, Metastase an der Schilddrüse erfolgreich entfernt, an der Bauchspeicheldrüse. Meine Mum hat nahezu jede Therapieform mitgemacht und wie Du siehst, sie kämpft immer noch. Im März dieses Jahres kamen fünf Lungenmetastasen hinzu, die leider nicht mehr operabel waren und so wurde Nexavar angewendet. Es handelt sich hierbei um eine "Chemo", die auf dem Wirkmechanismus basiert, die Zufuhr von Nährstoffen zu den Tumoren zu unterbinden und diese bestenfalls auszutrocknen. Realistisch gesagt, ewiges Leben kann man sich hiervon auch nicht versprechen, aber zumindest ein längeres progressionsfreies Überleben. Allerdings sind die Nebenwirkungen erheblich. Es treten Durchfallerscheinungen, tws. erhebliche Blähungen, Rötungen und Entzündungen an Händen und Füßen, Gewichtsverlust und erhebliche Schwäche ein. Muss aber auch nicht alles kommen. Meine Mum verträgt die Sache mittlerweile einigermaßen gut.

Diese Woche war Kontroll-CT: 1 Metastase von ca. 3,2 cm auf 2,0 geschrumpft, eine von 0,5 auf 0,2, zwei Metastasen sind ganz weg. Und das nach erst zwei Monaten. Seit diesem Ergebnis kämpft sie wieder und erträgt die Nebenwirkungen sehr viel besser.

Zu Deinen Fragen: Ich bin kein Arzt aber bei 11 Metastasen solltet Ihr an Nexavar denken. Denn 11 Stück werden wohl schwierig zu operieren sein. Fragt Eure Onkologin mal. Mistel könnt Ihr dabei durchaus weiter nehmen. Auch wenn wir damit noch keine Erfahrungen haben, so sind Teilnehmer in diesem Forum, die beides zusammen nehmen und gute ERfahrungen damit machen. Und die Stimmungsaufhellung sollte man auch nicht verachten. Das Medikament ist mittlerweile in Deutschland zugelassen, so dass die Kassen hier eigentlich kein Theater machen sollten. Teilweise fordern sie aber die Erfolglosigkeit anderer Therapieformen, wie Interleukin oder Interferon etc. Das weiß ich aber nicht so sicher, weil meine Mum in einer Studie an der Universitätsklinik in München teilnimmt.

Wenn Du mehr wissen willst, frag einfach und wenn Du Dich weiter informieren willst, dann lies mal "Neues Medikament Nexavar (Sorafenib) zugelassen in U.S.A." hier im Forum. Das kann zwar ein Weilchen Dauern, hat mir und meiner Familie aber auch viel Mut gemacht. Es stehen aber auch unangenehme Wahrheiten dabei...

Soviel für den Moment, ich wünsche Euch erstmal ein ruhiges Wochenende und weiter viel Kraft, wir hören (bzw. lesen) von einander...

Viele Grüße,
Uli
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