Einzelnen Beitrag anzeigen
  #84  
Alt 24.02.2015, 10:16
Niddi Niddi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.02.2013
Beiträge: 53
Standard AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend

Hallo liebe Herzensmenschen,

heute jährt sich leider der Tag vor dem es mir seit Wochen graut und es ist wieder ein wunderschöner Tag so wie sie ihn gemocht hätte.
Trotzdem oder genau an solch schönen Frühlingstagen wird mir die Lücke die sie hinterlassen hat stärker bewußt als an grauen Tagen.

Ich habe mich entschieden mal wieder hier zu schreiben und meinem kleinen Herzen etwas Luft zu machen, damals tat das so gut, und wenn mir dies bewußt wird, laufen mir wieder die Tränen.
Bei mir hat sich viel getan, wie das Leben so weitergeht. Bei Vielem wünschte ich sie mir einfach an meiner Seite.
Wir sind gerade am umziehen und bekommen Nachwuchs. Obwohl es ein absolutes Wunschkind ist fehlt mir noch die Freude, oder eher übersiegt noch die Angst das irgendwas nicht stimmt.
Mein Mann ist immer noch die absolute Unterstützung bei und in Allem.
Mit meinem Vater ist es leider so gelaufen wie ich mir es nicht gewünscht habe.
Ich will in der Sache auch objektiv bleiben und kann und will daher nur meine Sicht schildern und glaubt mir um so zu dieser Einsicht zu gelangen hat es sehr viel Schmerz und Zeit gekostet.
Meine Eltern hatten nie eine gute Beziehung und damit meine ich viel Streit und Aggressionen von Seitens meines Vaters und eine Mutter die darunter keinen Schlußstrich ziehen konnte.
Auch während der Erkrankung wurde das Verhältnis nicht besser, er pflegte sie aus Pflichtgefühl.
Das erste Jahr (genau nach einem Jahr) nach ihrem Tod verlief traumhaft, wir hatten ein tolles Verhältnis. Ich kümmerte mich so zwei bis dreimal die Woche um ihn (auch weil er schlecht sieht), kochen, putzen, alles was man so macht wenn man jemanden gern hat. Doch genau an ihrem Todestag fing es an und das traurige an der Sache ist das ich nicht übertreibe. Er teilte mir mit das sie ja schließlich jetzt ein Jahr tot wäre, er endlich seine Ruhe vor ihr hätte und jetzt endlich leben wolle. Und dabei würde ich stören. Er wolle schließlich Frauen kennen lernen und nur noch machen was er wolle. Ich habe nichts gesagt, geschluckt aber nichts gesagt, seit dem zog ich mich zurück. Bei anderer Gelegenheit, und davon gab es nicht mehr viele rastete er total aus beschimpfte mich und meinen Mann und drohte auf mich los zu gehen.
Das war das vorletzte mal das ich mit ihm richtig gesprochen und ihn gesehen habe. Das war im August. Meinen Geburtstag hätte er vergessen (was mir auch egal gewesen wäre) wenn ihn mein Mann nicht "erinnert" hätte. Doch anstatt mir zu gratulieren verfloß er in Selbstmitleid und begann mich zu beschimpfen und diemal zog er auch über meine Mutter her. Was mich viel mehr schmerzte als jede Beleidigung gegen mich. Ich habe nur gesagt das wenn er nicht nett mit mir sprechen kann möchte ich nicht mehr mit ihm sprechen.

Mein Mann schaut so einmal im Monat nochmal wie es ihm geht.

Ich kann verstehen das er verzweifelt ist. Aber ich kann nicht verstehen wie er mit mir, bzw. uns umgeht und mir meine letzte Familie nimmt. Aber ich habe mich soweit das geht damit abgefunden.
Ich hoffe der ganze Stress schadet meinem Kleinen nicht.
Aber wie sagte meine Freundin so schön, andere Väter wären froh wenn sie jemanden wie dich hätten.

Ihr alle könnt es nachempfinden wie es ist jemanden den man über alles liebt sterben zu sehen. Es gibt nichts Vergleichbares und Endgültigeres. Die Lücke wird ewiglich bestehen bleiben, egal was für Dinge um einen geschehen. Man kann nur versuchen seinen Frieden und sein Glück zu finden. Ich habe es noch nicht wünsche es aber Euch allen auch wenn der Weg lange sein sollte.

Es tut mir leid das diese Rückmeldung so lang wurde.

Für dieses Jahr wünsche ich mir für mich, dass ich das Vertrauen in Liebe und Familie wieder finden kann, das meine Mutter über ihr Enkelkind, was sie sich so gewünscht hat, wacht und das die Feier-, Geburts- und Jahrestage nicht mehr nur noch traurig sind.

Euch Allen wünsche ich das Ihr Eure so sehr vermissten Menschen im Herzen behaltet aber trotzdem wieder lebt und liebt.

Danke
__________________
Marianne, unbeschreiblich vermißt, 23.12.1949-24.02.2013
Mit Zitat antworten