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Alt 27.05.2017, 14:35
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: Es hört nie auf :(

Liebe Sonne26,

Zitat:
Es stimmt, eigentlich ist es egal woher die Neuerkrankung kommt und aus welchem Grund sie bei meiner Mama auftaucht. Fakt ist: es ist Krebs und die Chance auf Heilung ist vorbei.
Ja, es ist müßig, über die Ursachen der Neuerkrankung nachzudenken, weil das gar nichts nützt.
Worüber Du aber nachdenken könntest - am besten zusammen mit Deiner Mutter - sind Handlungs-Alternativen.

Klar scheint zu sein, daß keine Chance auf Heilung mehr besteht.
Wie also am besten weitermachen?

Zitat:
Der behandelnde Arzt hat eine Chemotherapie in tablettenform vorgeschlagen. Aber leider habe ich den Namen vergessen �� Die Nebenwirkungen sind allerdings wieder so vielfältig dass mir schon beim lesen schlecht wird.
Die Beschreibung von (möglichen) Nebenwirkungen hat keinerlei Aussagekraft ob oder in welchem Umfang sie auch tatsächlich auftreten werden.

Wie es aussieht, will Deine Mutter sich eher nicht noch einmal einer weiteren Behandlung unterziehen.
Ist ein Standpunkt, den ein Krebskranker für sich in Anspruch nehmen kann und darf, weil es ja schließlich um sein Leben bzw. Sterben geht.

Das beinhaltet aber zweifellos auch, daß sich der Kranke dem weiterhin fressenden Krebs "ausliefert", bis der ihn schließlich "aufgefressen" hat.
Unter den zwangsläufigen Begleitumständen, die damit einhergehen.

Andererseits schlägt der behandelnde Arzt eine Tabletten-Chemo vor.
Auch wenn Du noch so sehr "am Boden zerstört" bist, solltest Du m.E. bemüht sein, zu klären, warum der Arzt das vorschlägt.
Immerhin kennt er ja den Zustand Deiner Mutter bestens.
Warum also befürwortet er die Tabletten-Chemo?

Zitat:
Natürlich ist meine Mama auch am Boden zerstört. Das schlimme ist dass ich einfach nichts dagegen tun kann. Es gibt einfach nichts zu sagen was es ihr in irgendeiner Form erträglicher machen würde. Das einzige was ich für Sie tun kann ist da sein... und das bin ich auch... seit Beginn der Erkrankung Tag für Tag. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis, es vergeht kaum ein Tag wo ich sie nicht besuche... sie ist doch erst 61... ich weiß einfach nicht wie ich die kommende Zeit verkraften soll.
Denke, Du kannst schon etwas dagegen tun.
Denn für Deine Mutter da zu sein, bedeutet auch, etwas für sie tun zu können, wozu sie nicht mehr in der Lage ist bzw. sein wird.
Dazu gehört auch, ihr Kraft zu geben, die sie zunehmend verlassen wird, weil der Krebs sie mehr und mehr schwächen wird.
Und auch, ihr evtl. Zweifel zu nehmen, ob ihre Entscheidung, gar nichts mehr gegen den Krebs zu tun, wirklich die richtige ist/war.

Versteh bitte in diesem Sinn den Klärungsbedarf, der aus meiner Sicht besteht, was die Tabletten-Chemo anbelangt.
Hinterfrag(t), warum die noch in Erwägung gezogen wird.

Jederzeit "absetzbar" ist so eine Chemo bei Unverträglichkeit wohl schon.
Wie jede andere Therapie auch.
Es kann also nur darum gehen, was sie Günstiges für Deine Mutter bewirken könnte.
Was genau das ist oder sein könnte, kann nur der Arzt erklären.
Das könnt ihr dann gemeinsam abwägen.
Dominant natürlich Deine Mutter.

Du wirst ihr auch darin beistehen müssen, das Richtige zu tun bzw. getan zu haben.
Konsequent zu handeln fällt leichter, wenn keine Zweifel bestehen, das Richtige zu tun.

Viel Kraft Euch beiden.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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