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Alt 20.05.2015, 11:37
schnaddi schnaddi ist offline
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Registriert seit: 23.02.2014
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Standard AW: Trauerverarbeitung

Hallihallo,

Auch ich moechte mal wieder von mir hoeren lassen und kurz berichten, wie es mir so ergangen ist. In ein paar wochen,1.juli, jaehrt sich mamas todestag zum ersten mal.....es kommt mir noch gar nicht so lange vor, zumal mom in meinem kopf ja praesent ist....... mir gehts inzwischen wieder besser, hatte mich nach moms tod ja in arbeit gestuerzt, im dezember hatte ich den ganzen monat urlaub, da bin ich zum ersten mal zur ruhe gekommen und auch prompt in ein loch gefallen, hatte dann nen kleinen nervenzusammenbruch und danach voelliges burnout, hatte mir einfach zuviel zugemutet um der trauer zu entrinnen....funktioniert nur nicht.....war vier monate krank geschrieben, hab dann noch urlaub auf Fuerteventura gemacht um mich zu erholen und wieder zuzunehmen, hatte 9 kilo gewicht verloren.....inzwischen gehts mir wieder gut.....die gedanken schweifen immer wieder mal zu mom, und das nie mehr kann ich auch jetzt manchmal noch nicht verstehen....manchmal ist das vermissen sehr dolle.....denke das wird lebenslang immer wieder mal hochkommen......das schoene ist die erinnerungen an die krankheit und das maertxrium, das wir durchgestanden haben verblassen langsam.....in der erinnerung ist inzwischen meine gesunde mom.....vor einem jahr haben wir gekaempft wie die loewen und es war aber laengst abzusehen, wo die reise hingeht, wir, ich wollte es bloß nicht sehen.....,bin froh wenn sich der tag jaehrt und ich eben nicht mehr sagen kann vor einem jahr......das grab hab ich ihr huebsch gemacht mit all den blumen, die sie auf dem balkon so geliebt hat, lavendel, lobelien, hortensien etc......nah ist sie mir dort nicht, da sie in meiner Erinnerung lebt und ich sie so sowieso ueberall dabei habe.....zum grab werde ich gehen am 1. Todestag......schlimmer ist noch mein Geburtstag dieses jahr, einen tag davor hatten wir sie ins hospiz gebracht, und an meinem Geburtstag hab ich nur noch ein haeuflein elend vorgefunden, sie hatte sich dann aber nochmal fuer eine gute woche hochgerappelt.....fuer die letzten tage bin ich dankbar, wir hatten einen schoenen abschied und konnten alles sagen, was noch wichtig war......wenigstens das, das hilft schon sehr und ist auch nicht jedem gegeben........es wird mit der zeit jedenfalls immer besser, aber die zeit nach so einem verlust ist hart.....aber auch fuer jeden anders, nicht jeder landet direkt im burnout.....

Euch wuensch ich fuer euren weiteren weg alles gute und die kraft trotz allem frieden mit der Situation zu schließen

Alles liebe
Tanja
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Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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