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Alt 18.09.2005, 03:02
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Jutta Jutta ist offline
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Frage Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo zusammen,

Jeder von uns hier hat einen (oder mehrere) geliebte(n) Mensch(en) verloren, gehen lassen müssen.

Nachdem die ersten Tage vorüber sind, aller Papierkram erledigt, setzt die große Leere und oft Hilflosigkeit ein. Die Menschen um uns gehen nach der Trauerbekundigung recht schnell in das normale Leben über, einige bleiben an unserer Seite.

Ich weiß, daß jeder von uns anders mit der Trauer umgeht, auch die Zeit stark unterschiedlich ist. Doch um wieder zu "funktionieren" haben wir alle etwas gefunden, das uns den kommenden Tag neu beginnen läßt.

Es wäre schön, wenn viele ein wenig davon erzählen, um all denjenigen, die den Weg hierher finden, vielleicht für sich das eine oder andere umsetzen könnten.

Mein Weg sind die Worte, ich begann Gedichte und Briefe zu schreiben, in die ich meine gesamte Trauer legte. Als mein Pa ging, war ich noch wort- und sprachlos, ich fraß meine ganze Trauer um ihn in mich hinein, denn ich mußte für meine Ma und meine Familie "stark" sein. Da wir eine sehr innige Beziehung hatten, dachte ich, daß ich trotz älterer Brüder nun seinen Platz einnehmen muß und mich um alles kümmern. Erst mit dem Tod meiner Ma ein paar Jahre später, und der folgenden Diagnose meiner allerbesten Freundin, konnte ich den inneren Druck loslassen. Ich begann während der Begleitung meiner Freundin meine ganze Trauer und den großen Schmerz in Worte zu legen. An manchen Tagen schrieb ich seitenlange Briefe an jeden, das rauslassen der Gefühle hat mir sehr geholfen.


Was hat Euch geholfen?
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Jutta
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