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Alt 15.01.2005, 21:25
Gast
 
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Standard Gute Erfahrungen mit Tamoxifen gesucht!

Hallo Claudia,

danke der Nachfrage, mir gehts jeden Tag anders, mal so, mal so!
Hab schon einiges von Dir gelesen, bist auch recht fleißig! Ich schreib auch immer wieder in diesem und manchem anderen Forum unter dem namen Goldmaus. Das hier war mein erster Versuch damals, da wußte ich noch nicht so genau wie das geht mit Anmeldung und Namen usw. Hatte damals eine Riesenpanik vor dem Zoladex und TAM!
Ich hatte pT1b(6), pN0, sn(0/4 LK), pM0, G2, Ro, PR/ER positiv 12, HER2 negativ
Das war ein ausgedehntes Carcinoma lobulare in situ in der rechten Brust, in dem schlußendlich 6 Tumore versteckt waren, alle noch ganz klein unter 1 cm, 5mal lobulär, 1 mal duktal.So ein richtiger "Gemischtwarenladen" also. DCIS gibts ja häufig, lobulär ist seltener, und weder auf Mammo noch Sono richtig zu sehen. Eigentlich haben wir auf Verdacht operiert um eine verdächtige Zyste genauer zu begutachten, die auch bei der Biopsie ihr Geheimnis nicht preisgeben wollte, und schlußendlich wurde es eine Ablatio . Insofern hab ich ein Riesenglück gehabt, stell mir lieber nicht vor, was passiert wäre, wenn ich das ganze um ein halbes Jahr verschoben hätte, da wären die alle 6 schön gewachsen in der Zwischenzeit - grusel grusel....
SO konnte ich mir die Chemo und die Bestrahlungen sparen, und mit der Ablatio kann ich gut leben, der andere Busen war auch nicht so groß und ist vor SChreck und durch die Hormontherapie noch mehr geschrumpft und so trage ich eine kleine Prothese und das geht eigentlich recht gut. Nervt nur manchmal beim SPort oder wenn ich schwitze.
Apropos Schwitzen: DAs kann ich mittlerweile sehr gut mit TAm und zoladex! Tags und nachts und vor allem unter Stress jeder Art, auch schon bei ganz Mini-kleinem Stresschen bricht mir der SChweiß aus und läuft mir das Wasser runter. Die SChlafmenge ist auch micht mehr das, was ich bräuchte, liege wegen der SChwitzerei nachts oft mehrmals längere Zeit wach incl. umziehen, frischen Pyjama, etc. Manchmal kann ich am Wochenende dann in den Vormittag hinein besser schlafen.
Über Depressionen kann ich nur bedingt klagen, im November/Dezember hatte ich eine schwarze Phase, da wollte mir die Psycho-Onkologin schon ein Antidepressivum verschreiben, aber ich habs erst mal mit Baldrian und Johanniskraut probiert, und das scheint auszureichen. Ich hab eine Höllenangst vor den Dingern, weiß auch nicht genau warum, vielleicht Angst, dass ich nicht mehr ich selbst bin damit? Aber bin ich ich selbst, wenn ich deprimiert bin? Solange es so geht, lass ich es lieber.
Du nimmst ja etwas und fühlst DIch sehr wohl damit, wie ich gelesen habe, hast Du als Krankenschwester keine Angst vor Abhängigkeit? Ein bißchen mehr Lebensfreude und Lebenslust könnte ich schon noch gebrauchen!
Ich arbeite auch noch nicht wieder, meine OP war Ende Juli 2004. Das kann ich mir noch gar nicht vorstellen! Hab mich zuerst fürchterlich unter Druck gesetzt, schnell wieder fit für die Arbeit zu sein, aber den Druck konnte ich jetzt rausnehmen, nachdem mein Onkologe und die Psychologin mir immer wieder zugeredet haben. Krebs ist was anderes als eine Blinddarmoperation!

Zugenommen hab ich bisher nicht, passe aber sehr auf mit dem Essen, ernähre mich sehr "Leberbewußt" , weil meine Leber nicht die Beste ist und zusätzlich zum TAM immer wieder starke Pilzmedikamente (Diflucan/Fluconazol) verarbeiten muß, weil ich an einer chronischen Candidiasis leide, die nur damit einigermaßen in Schach gehalten werden kann.
Da gibts ein Buch von SAndra Cabot: Leber-Reinigung heißt das, find ich super.
Außerdem beschäftige ich mich gerade mit dem Buch von Simonton : Wieder gesund werden, das find ich sehr positiv und hilfreich! Da sind mir so einige Lichtlein aufgegangen, warum es denn bei mir überhaupt so weit kommen konnte mit dem Krebs, im Rückblick waren meine letzten 4 Lebensjahre mit sehr viel "Mist" durchsetzt. Und irgendwann sagt der Körper dann "STOP!". Hätte ja nicht unbedingt gleich Krebs sein müssen, aber etwas weniger drastisches hätte ich vermutlich gar nicht als "Stopschild" wahrgenommen. So sollte es wohl so sein, und ich muß jetzt meine Wege und Ziele teilweise neu definieren.
Das ist irgendwie spannend, macht mir aber auch manchmal Angst.

Liebe Claudia40, jetzt hab ich viel zu viel geschrieben, und so weißt Du jetzt, wie's mir geht. Es floß einfach so in die Tastatur, hab es wohl gebraucht, von mir zu erzählen.
Und es tut auch gut, über die Erkrankung zu sprechen bzw zu schreiben, findest Du nicht auch? in der Familie oder bei Freunden und Bekannten kann man gar nicht so viel erzählen, die kriegen sowieso alle die Krise, wenn sie das Wort KRebs hören und viele können gar nicht damit umgehen, gehen gleich drei SChritte rückwärts (wirklich!), so als ob der Krebs ansteckend wäre! Das find ich sehr verletzend, aber diese Leute wissen es nicht anders. Die rufen auch gar nicht mehr an, vielleicht kann man sich ja übers Telefon anstecken oder weiß ich wovor die Angst haben. Diese Brustkrebs-Foren empfinde ich als eine absolute Wohltat, es tut wirklich soooo gut, mit vielen Frauen sich auszutaschen, denen es ähnlich geht! Am liebsten würde ich Euch alle mal treffen!
Kann man eigentlich mal Fotos ins Forum stellen? Das wäre schon mal was, dann hat man eine Vorstellung von dem Gesicht, das sich hinter dem Namen verbirgt!

Ich wünsch Dir alles Liebe und Gute und wir lesen sicher wieder voneinander!

Liebe Grüße von
Evi, der Goldmaus
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