Einzelnen Beitrag anzeigen
  #20  
Alt 22.01.2008, 20:47
Heimam Heimam ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !


Hallo JuleMaus!
Danke der Nachfrage! Bei uns geht es soweit ganz gut.
Gestern waren wir bei dem Arzt, der bei meiner Mutter die Darmspiegelung vorgenommen hat. Es ist eine sog. "Schwerpunktpraxis" und auch auf Onkologie spezialisiert. Alles aus seiner Hand sozusagen.

Ich hab meine Mama begleitet. Sie ist (plötzlich) sehr unsicher und hat Angst, sich nicht alles merken zu können.
Den Bericht hatte sie auch dabei,eine Kopie hab ich auch (Histologie und OP-Bericht). Der Praxis lag aber schon alles vor - es lebe die Technik :-)

Man muss da sehr lange warten aber das Gespräch mit dem Arzt, der sich Zeit nahm (und daher kommen die Wartezeiten wohl, was ich gut finde) war
sehr interessant. Er kam mir sehr nett und vor allem sehr kompetent und somit vertrauenerweckend rüber. Denke das ist wichtig.

Er hat meiner Mutter erklärt, das sie sehr viel Glück hatte. Er hat ihr gesagt, WAS für ein Tumor das war und wie er gewachsen ist, nicht metastiert hätte und auch die 12 entnommenen Lymphknoten frei waren. Allerdings wäre in einer Lymphdrüse/röhre (ich weiß den Fachausdruck nicht mehr, stelle mir so eine Lymphbahn vor - weiß jetzt nicht wie erklären) etwas, von dem man nicht weiß wohin das im Körper geht und wie es sich entwickelt.

Die Erkrankung meiner Mutter ist grenzwertig und manchmal sind Patienten in diesem Stadium in der Statistik enthalten und manchmal nicht. Man KANN Chemo machen - MUSS aber nicht. Es ist ganz allein ihre Entscheidung. Dann kam die Aufklärung über die Nebenwirkungen (hauptsächlich ist mir das "Kribbeln in den Fingern" noch in Erinnerung, das er beschrieben hat), evtl. Übelkeit usw. Wir haben dann noch ein paar Fragen gestellt und dann war's an meiner Mom, das zu entscheiden. Für mich war das klar. Lieber machen als nicht. Wie lebt man sonst wenn man immer denken muss, hätt ich doch lieber? Was wenn da was wächst?

So hat sie wenigstens das Gefühl, erstmal alles getan zu haben. Der Arzt selber meinte, er für sich persönlich würde es tun. Über die Art der Chemo hab ich hier schon gelesen und schau jetzt gleich nochmal nach.

Die Therapie sieht so aus: ein halbes Jahr lang, alle 14 Tage für 3 Tage á 4 Stunden, am nächsten Tag 2 Stunden, am übernächsten Tag 20 Min.

Nächste Woche am 30. hat sie ein Gespräch im KKH, am 31. wird dieser Port gesetzt. Dann kann es losgehen. Ich hoffe sie verträgt das einigermaßen.
Ihr Gesamteindruck ist gut. Sie leidet schon sein Jahren an Depressionen aber ich muss sagen, sie macht das gut. Ich erlebe sie fit wie schon lange nicht mehr. Vielleicht hat diese bösartige Krankheit dahingehend ja sogar was gutes?

Für mich bedeutet es, das mir die Unterstützung durch meine Mutter ein Stück wegbricht (sie hat auf meinen Sohn aufgepasst wenn ich arbeiten gehe) Aber he, das ist mir jetzt alles sowas von egal! Hauptsache ihr gehts gut....

Das wünsche ich Euch allen Auch.


Jetzt les' ich mal, wie es allen geht und ich hoffe, ich lese viel positives... Wie läuft es bei Dir ?

LG
Heike
Mit Zitat antworten