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Alt 29.06.2004, 00:32
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Andrea,

bzgl. der "Cyste" im Hirn kann ich Dir leider nichts Genaues sagen. Ob man die so einfach außer Acht lassen kann? Ich weiß es nicht. Vielleicht kannst Du Dich noch mal nach dem genauen Namen erkundigen - vielleicht kann ich Dir dann mehr dazu sagen.

Bzgl. der Ct-Bilder: lass Dich bitte nicht durch "weiße Punkte" auf den Bildern verunsichern. CT - Bilder können von vielen Ärzten ( die nicht radiologisch tätig sind ) nicht gelesen werden, wie sollen WIR das dann können???? Und es kommt nicht in erster Linie auf die "Anzahl" der Metastasen an, sondern auf die Größe und ob sie auf die Therapie ansprechen ( also größenmäßig stabil bleiben oder sich verkleinern oder anzahlmäßig verändern ).

Weshalb die Ärztin Dich mit großen Augen anschaute, als Du nach Interleukin gefragt hast, kann ich Dir nicht sagen. Vielleicht war sie erstaunt, daß Du etwas über die Therapie wußtest hast???
Interleukin wird von einigen Kliniken nicht gerne angewandt, da es häufig mehr Nebenwirkungen verursacht, als Interferon. Und manchmal habe ich auch den Verdacht, daß die Kosten eine Rolle spielen. Interleukin ist nämlich bedeutend tuerer als Interferon.
Tatsache ist, daß die kombinierte Immun-Chemo nach Atzpodien Schema aus den Bestandteilen Interferon, Interleukin und 5 FU besteht. Man hat in Studien auch die "abgespeckten" Varianten ohne Interleukin getestet, genauso die "härtere" Variante, indem man die Medikamente intravenös verabreicht hat. Letzters hatte keine größere Wirkung als die Subcutan-Injektionen, die man jetzt verabreicht ( nur wesentlich stärkere Nebenwirkungen, die die Patienten teilweise sogar intensivpflichtig machte ). Bei den abgespeckten Varianten hatte man zwar teilweise weniger Nebenwirkungen, aber auch weniger Erfolge. Und so hat sich das Schema nach Prof. Atzpodien als DAS Schema beim Nierenzellkarziom mit den meisten Erfolgschancen durchgesetzt.

Ob bei einer "Cyste" im Gehirn die Immun-Chemo nicht oder nur teilweise durchgeführt werden kann, ist mir nicht bekannt. Ich weiß nur, daß man bei Hirnmetastasen die komplette Immun-Chemo nicht durchführen kann ( also weder Interferon noch Interleukin ) - wegen der Gefahr eines Hirnödems ( deshalb wird auch Cortison bei Hirnmetastasen häufig verabreicht ).

Und nun zu Deiner letzten Frage: angebochene Rippen ( oder verstehst Du etwas anderes unter "angerissenen Rippen" ??) sind mir bei einer Nieren-Op noch nie untergekommen. Habe ich auch noch nie gehört. Das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar! Bzgl. der Metastasierung in die Rippen, wenn sie jetzt gebrochen sind, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Eine Metastasierung wird nicht dadurch BEGÜNSTIGT, daß jetzt ein Bruch vorliegt.

Aber mich irritiert, daß die Rippen durch eine "komische Bewegung" Deiner Mutter gebrochen sind. Gibt es ein Knochenszintigramm Deiner Mutter und wenn ja, wie ist der Befund? Falls da etwas nicht in Ordnung ist ( war ) könnte das natürlich auch den Bruch bei der OP erklären. Bei bestehenden Knochenmetastasen beteht bei manchen Stadien immer die Gefahr einer "Spontanfraktur", daß heißt, daß bei geringster Belastung ein Knochen bricht. Falls noch kein Knochenszintigramm gemacht wurde, sollte es schnellstens nachgeholt werden.

Viel konnte ich Dir leider nicht helfen, aber ich hoffe, es hat ein wenig genutzt.

Liebe Grüße,

Ulrike
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