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Alt 04.04.2019, 12:17
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Meine kleine Schwester

Ja das stimmt, Vorwürfe mache ich mir bis heute auch keine. Ich habe alles getan was nur ging. Ich wäre nur gern mehr bei ihm gewesen. War ich zwar mehrmals in der Woche. Aber ich wäre gerne täglich über mehrere Stunden bei ihm gewesen. Aber gut, Arbeit und Kinder. Ging nicht so einfach.
Ja, ich war nicht allein und habe eine tolle Familie und einen tollen Freundeskreis, dennoch war ich vom Fach und Wohnortnah. Da habe ich und meine Mama alles abgefangen.

Ich denke und merke das man gut damit leben kann wenn man den Tod sowie auch die Krankheit lernt zu akzeptieren. Ich war nach dem Tod meines Daddys erstmal 6 Wochen heim. In diesen Wochen bin ich endlos spazieren gegangen und habe Hörbücher über Hörbücher gehört. Auch schon während der Erkrankung, über das Leben nach dem Tod, über das Sterben, über die Trauer und und und. Klar weiß man das alles. Aber in diesen Moment tat mir das alles gut.

Ich rede heute noch täglich mit meinen Kindern über ihren Opa. Sagen ihn jeden Abend gute Nacht. Wir haben ein "Altar" zu Hause, seine Asche trage ich in einer Kette und ein Teil steht auf dem Altar. Ich habe einige Wege gefunden meine Trauer in Erinnerung umzuwandeln. Vielleicht wäre das ja auch eine Option für dich? Ein Teil der Asche darf man ja verwenden, für ein Schmuckstück o.ä.
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Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


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