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Alt 07.06.2018, 12:09
Rei87 Rei87 ist offline
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Standard AW: Seminom IIA Bestrahlung oder Chemo?

Hallo hosh40,

ich hatte Anfang 2017 so ziemlich genau dieselbe Diagnose - also ebenfalls reines Seminom im Stadium IIA mit einer kleinen Veränderung an der Lunge, die sich später jedoch nur als Vernarbung herausstellte. Der markante Lymphknoten war allerdings 0,3 mm größer und daher wohl weniger umstritten, sprich: Mir wurde von den behandelnden Ärzten nach Rücksprache mit dem Zweitmeinungszentrum 3 Zyklen der PEB-Chemo empfohlen, welche ich direkt nach der OP zwischen Januar und April 2017 durchzog.

Auf meine Recherche und Frage hin, warum Bestrahlung nicht als Option in Frage käme, räumten die Ärzte im KH ein, dass man hinsichtlich Spätfolgen (insb. Verwachsungen im Bauchraum als Folge der Bestrahlung) schlechtere Erfahrungen mit dieser gemacht habe und mit der Chemo gleichsam auch Metastasen anderorts ausgemerzt werde könnten. PEB habe sich in Europa darüber hinaus auch eher bei IIA etabliert (so die Aussage). Das habe ich hingenommen - wenn auch mit Argwohn. In Hinblick auf die Vielzahl an Spätfolgen, die eine Chemo mit sich bringen kann, sehe ich persönlich keine Vorteile ggü. der Bestrahlung. Zumal, wie ich erst im Nachgang erfahren habe, 3 PEB-Zyklen nach Bestrahlung ein zusätzliches Back-Up bei einem Rezidiv sein können.

Wie auch immer: Unbedingt verschiedene Meinungen einholen, ggf. noch einmal div. Experten direkt per Mail kontaktieren, ständig Äußerungen der Ärzte hinterfragen. Ich habe mich im Krankenhaus recht gut aufgehoben gefühlt, hatte manchmal jedoch auch das Gefühl, dass meine Behandlung oft eher wirtschaftliche Ziele im Fokus hatte als meine Gesundheit. Und: Wie Lino1981 schon gesagt hat, spätestens bei der Nachsorge auf MRT umsteigen.

Alles Gute dir!

Rei
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