Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 09.11.2011, 10:36
Marie123 Marie123 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.02.2010
Beiträge: 14
Standard AW: Seit 5 Monate-Was kommt und was mache ich mit meiner eigenen Kindern u. Familie?

Hallo zusammen,

lange habe ich mich nicht mehr gemeldet – es gab zu viel zu tun.

Doch für alle die nachgefragt haben möchte ich die Geschichte meines Vaters zu Ende erzählen.
Ja zu Ende erzählen….

Mein Vater ist vor 3 Wochen friedlich in meinem Beisein eingeschlafen, es ging am Ende sehr schnell.

Seit 09/2011 hatte er seine Diagnose, Chemo und Bestrahlung in HB schlauchten Ihn enorm, die OP klappte nicht bzw. es wurde nur der Magen- und Darmausgang verändert, eine Reha in Freiburg baute ihn wieder auf. Danach lebte er noch wunderbare 1 ½ Jahre mit viel Elan, Lebensfreude und vielen kleinen und großen Reisen. Zwar baute er immer wieder leicht ab, und vor einem Jahr war sein Stent entzündet, doch er gerappelte sich immer wieder mit einer enormen Kraft und Willensbekundung.

Dann Anfang Oktober ging es Ihm schlechter (wir dachten das hatte er schon öfters..) . Erneut viel Spucken, die Abstände beim „Wasserziehen“ des Aszites wurden kürzer, er war müde und schlapp. Irgendwann ging es nicht mehr und er wurde ins Krankenhaus überwiesen. Dort beschloss er für sich, dass er nicht mehr alleine leben kann – der Weg ins Hospiz wurde eingeleitet. Dort durfte er noch 5 Tage sein.
Bis zum Abend seines Todes war er voll klar, ist aufgestanden innerhalb seines Zimmers und hatte alle wichtigen Menschen um sich. Doch das Spucken – insbesondere Nachts, wenn er alleine war – war unerträglich. So verabschiedete er sich von allen ihm wichtigen Menschen sehr bewusst und lies sich dann Scherz- und Schlafmittel geben für die Nacht. Aus dieser hilfreichen Unterstützung ist er am nächsten Morgen nicht mehr richtig aufgewacht. Er wollte und konnte nicht mehr…..

Er galt bei den Ärzten als „Wunder der Medizin“, machte bei Studien mit. Er machte nach der OP keine Chemo mehr – und lebte noch wunderbare 1 ½ Jahre damit bei super normaler Lebensqualität!!! Ich konnte diese Entscheidung erst nicht akzeptieren, doch im Nachhinein war sein Weg super. Vielleicht hätte er noch 1-2 Monate länger gelebt, doch die Lebensqualität der letzten Jahre war einfach genial!!

Deswegen müsste der Treader auch eigentlich heißen: Überleben mit BSDK 2 Jahre nach Diagnose – ohne Chemotherapie!!
Doch das ist wohl nicht änderbar….

Ich bin mir sicher, dass er noch auf vieles und viele gewartet hat. Dinge die er miterleben wollte, die abgeschlossen wurden und den richtigen Zeitpunkt. Wir sind traurig, dass er nicht mehr bei uns ist, aber überglücklich, dass er dank der Medizin nicht mehr so schwer leiden musste. Er ist sein Weg sehr bewusst gegangen.

Euch allen weiterhin viel Kraft!
Eure Marie
Mit Zitat antworten