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Alt 16.02.2003, 17:58
Gast
 
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Standard Tage, an denen es besonders schlimm ist

Liebe Cas,
dieses Gefühlschaos kann ich sehr gut nachvollziehen. Nach außen habe ich mein Leben wieder im Griff. Meine Kinder brauchen meine Stärke und vor allem auch mein Lachen.
Aber die stillen Momente, wenn ich allein im Auto sitze, oder abends vor dem Einschlafen.
Wieviel Schmerz heilt die Zeit? Ich glaube auch das er nicht wirklich geheilt, sondern nur gelindert wird. Ich kann oft schöne und lustige Erinnerungen mit meinem Dad erzählen und einen Moment später macht mich der Gedanke an dieses nie wieder unendlich traurig. Wenn ich nur nach meinem Verstand gehe, weiß ich, dass wir dankbar sein dürfen für seinen friedlichen Tod und für die schöne Zeit und die vielen Gedanken, die er uns fürs Leben mitgegeben hat. Aber wenn die Gefühle mich überrollen, hilft der ganze Verstand nicht. Dieses Forum hier, hilft mir besonders an solchen Tagen, an denen ich ganz weit unten bin.
Ich bin kein Kind mehr. Wie oft sagt man diesen Satz im Teenageralter zu seinen Eltern. Denn man möchte ja so gern erwachsen sein. Wie schön wäre es, könnte ich heute noch einmal jemandes Kind sein.
Aber liebe Cas, mein Dad hat seine Mutter im gleichen Alter verloren, wie ich ihn. Als er nun gehen musste, war er total überzeugt, dass er sie nun wiedertreffen würde, und er fand diesen Gedanken sehr schön. Ich denke wir dürfen weinen und traurig sein, wir dürfen sie vermissen. Wir müssen aber auch wieder lachen und glücklich sein und da hat Afra völlig recht, unser Leben so gut leben wie es nur geht, auch für unsere Väter. Wenn wir traurig und verzweifelt sind, wissen wir immer, dass hier für uns ein Plätzchen ist, an dem wir uns gegenseitig auffangen. Es drückt dich ganz lieb Deine Lilly
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