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Alt 12.10.2004, 20:01
Gast
 
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Standard Psychotherapeuten

Hallo Cornelia,

wenn ich das so lese, fange ich an selbst zu psychologisieren. Kann es möglich sein, dass diese Frauen selbst ein ähliches Problem haben? Und nicht in der Lage sind, sich das von Außen anzuschauen? Vielleicht ist es ein Thema, bei dem Frauen überhaupt nicht die besten Ansprechpartner sind? Diese Ausrede mit dem zu langem Weg ist doch zu dumm...

Und was versteht die andere darunter, wenn sie sagt, sie kann die Kraft nicht für Dich aufbringen? Schliesslich ist es ihr Beruf und sie hat gelernt, mit schwierigen Problemen anderer Menschen umzugehen. Und sicherlich hat sie nur mit beladenen Menschen zu tun. Wenn einer glücklich und zufrieden lebt, sucht sich keinen Psychotherapeuten! Und warum brauchte sie für ihre Entscheidung vier Tage?

Und es ist mehr als enttäuschend, in einer Situation, wo man Hilfe sucht, abgewiesen zu werden. Es kann den Patienten in ein noch tieferes Loch stürzen.

Jetzt, beim Schreiben, denke ich mir, dass ich nur eine ganz konkrete Erklärung akzeptieren könnte. Mehr Ehrlichkeit wäre notwendig, damit der Patient nicht bei sich einen Fehler sucht .

Leider komme ich langsam zu dem Schluss, dass Psychotherapeuten noch viel kompliziertere Menschen sind als wir Patienten. Und was sie sicher brauchen ist ein Stück Macht - zu entscheiden, wen sie abweisen werden und wen nicht. Und welche Diagnose sie dem armen Hilfesuchenden zum Schluss stellen. Als ich diese Situation zum ersten Mal in meinem Leben erlebt habe, dachte ich gar nicht daran, dass mir eine Projektion in reinster Gestalt entgegenkommt. Aber so etwas gibt es nicht selten. Da habe ich auch einige schöne Geschichten auf Lager!

Mich würde es sehr interessieren, wie Psychotherapie bei anderen Krebspatienten aussieht. Wie ist überhaupt der Verlauf der Stunden? Und was wird als Ziel der Therapie angesetzt?

Gruß,
TP
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