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Alt 26.04.2005, 21:34
Gast
 
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hallo,liebe Briele,

wie geht es euch,dir und deinem Werner ? Habe gerade auch deinen Thread im Prostataforum besucht und werde dort auch immer mitlesen.Versprichst du, dass du dich auch mal ein wenig ausweinst, wenn dir danach ist ? Dass du eine ganz Starke bist, Briele, ist mir sowieso klar.
Ganz schön finde ich, dass ihr beide auch mal lachen könnt. Werner,die Tante- das hat was.Habe überhaupt den Eindruck ( du hast früher mal deinen Mann zitiert),dass auch er ein ganz Reifer,Gescheiter ist!

Wie es meinem Papa geht,ist nicht so einfach zu beantworten. Er sagt ja immer:" Es geht schon ", will meinen Bruder und mich nicht beunruhigen und kann auch nicht gut über seine Gefühle reden. Wenn er aber kränklich und schlecht aussieht, schnürt es mir vor Angst das Herz zusammen. Mama war meine Seelengefährtin, er war immer der "Fels in der Brandung" und "Retter in der Not". Der Felsen bröckelt schon lange,und er kann uns "Kindern" kaum seine andere, verletzliche,ängstliche Seite zeigen.Habe halt große Angst um ihn und wir warten auf die Untersuchung am 9.Mai.

Von Mama träume ich schon so lange nicht mehr. Es hat bereits drei Wochen nach ihrem Tod aufgehört. Dafür waren es aber ganz besondere,sg.luzide Träume mit der Botschaft von ihr: Ich bin nicht tot !Nach diesen beiden Träumen dachte ich, dass es jetzt so weitergeht,dass sie sich sozusagen "ein Mal wöchentlich meldet"bei mir.Aber nein, nix war mehr- das tat weh !Anfangs hat mich das wieder so zweifeln lassen an meinem Jenseitsglauben, aber jetzt denke ich mir,dass sie wohl drüben andere Aufgaben gestellt bekommt und auch weiß, dass ich zurecht komme, ein Auge auf meinen Bruder ( ihr Sorgenkind) habe und dass es zwischen uns auch so "passt",weilwir uns rechtzeitig ausgesprochen und lieb gehabt haben.
Am 28.7. ist sie dann ein Jahr tot-ich kanns gar nicht glauben und die halbe Zeit davon verschwindet in meiner Erinnerung im Nebel.Es wird mit der Trauer einerseits leichter, aber ganz viel meiner Kraft und Lebendigkeit ist noch gebunden.
Aber eines bin ich ganz intensiv,nämlich meiner Mama so dankbar. Es war letztlich nicht ganz so schwer, einen Menschen wie meine Mama zu begleiten, denn sie war so tapfer und hat so genau gewußt, wann es zu Ende geht (obwohl es ihr doch relativ gut ging )Die letzten Tage hat sie "verwendet",um mich vorzubereiten,mir immer wieder zu sagen, dass sie keine Angst vor dem Sterben hat, dass sie neugierig ist auf "drüben" und dankbar,dass sie doch 62 J.alt geworden ist, wo sie doch auch so viele krebskranke Kinder und Jugendliche kennengelernt hat.Sie hat mir so viele trostreiche Worte gesagt, die ich mir nun wie ein Pflaster auf die Trauerwunde legen kann.

Jetzt habe ich aber vielgeschrieben. Danke für´s Zuhören, obwohl du doch momentan sicher sehr beansprucht bist.
Eine gute Nacht und einen lieben Gruß an Werner,
Alina