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Alt 06.11.2004, 10:42
Gast
 
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Standard Welche Therapie?

Hallo Manuela

Bei einem zwar nicht allzuhohem PSA-Wert von 8 ng/ml(das ist relativ, bei einem Niedrig-PSA-Ausscheider, und das sind so ungefähr 12 bis 15 Prozent der "Prostatakrebse", wäre das ein sehr hoher Wert), einem Gleason von 8, also einem ungünstigen Wert (ungünstige Prognose) einer vergrößerten Prostata (vermutlich meinen Sie 50 ml Volumen) würde ich der Aussage oder Vermutung (wer die auch immer gemacht hat), der Tumor habe den Kapselrand noch nicht überschritten, nicht, aber auch gar nicht vertrauen!
Dass das CT und das Knochenszintigramm unauffällig sind, heißt nicht, da ist nichts! Man hat mit den angewendtetn bildgebenden Verfahren zu dem Zeitpunkt nichts gesehen. Verallgemeinert kann man sagen, erst wenn Metastasen richtig schön groß sind, so ab 8 mm, kann man sie mit den allgemein üblichen Geräten erkennen. Geräte neuer Bauart, neuerer Techniken, d.h. Spezialgeräte erkennen Metastasen schon ab 2 oder 3 mm Durchmesser (siehe Nimwegen Prof, Barentz, der befallene Lympknoten ab 2 mm Durchmesser sichtbar machen kann oder wie das Radiologische Zentrum in München (www.rzm.de).

Sie fragen, wie es weitergehen soll und sehen die sofortige Impotenz nach einer Operation oder die tatsächlich nicht nur verzögert eintretende Impotenz nach einer Bestrahlung. Recht haben Sie, wenn sie die Fähigkeit Mann ausschließlich über die Potenz definieren. Ich bin jetzt 64 und 5 Jahre impotent, lebe immer noch, meine Frau und ich lieben uns immer noch, vielleicht sogar intensiver als früher, nur anders. Es kommt darauf an, wie Ihr Vater mit der veränderten Lebenssituation, mit der veränderten Körperlichkeit umzugehen versteht.
HIFU kommt m.E. und m.W. bei einem Gleason von 8 und einem vergrößerten Prostatavolumen wohl nicht in Betracht. Bei HIFU kommt noch hinzu, wenn das Tumorareal aus mehreren kleineren Bereichen besteht oder nahe am Kapselrand liegt oder die Kapsel überschritten hat,wird HIFU wohl nicht mehr helfen können. Und es gibt Meldungen über eine erhöhte Anzahl von Rezidiven nach HIFU-Behandlung; allerdings kenne ich die näheren Ursachen nicht, d.h. sie müssen fragen, fragen, fragen und nochmals fragen und aufpassen, dass Sie keinem Wunderdoktor, keinem Zaubermittel und auch keiner Schalatanerie aufsitzen. Mein Freund, mit mir zusammen im vergleichbaren Zustand 1999 operiert, hat in seiner Verzweifelung die im Internet herumgeisternden Kuren der verschiedensten Art, seriöse und weniger seriöse, vielgepriesene usw. konsequent angewendet. Er ist vor zwei Jahren voll von Metastasen gestorben.

Bei meiner seit August laufenden Hormonbehandlung nach vorheriger OP und Bestrahlung habe ich erst nach der dritten Konsultation (verschiedene Ärtze) a) ziemlich genau gewußt, was jetzt passieren wird b) aufgrund übereinstimmender Aussagen in zwei Fällen einer bestimmten Therapierichtung zugestimmt und c) genügend Vertrauen zum dem jetzt behandelnden Arzt entwickelt.

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Freundliche Grüße

Wolfhard
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