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Alt 10.11.2004, 21:15
Gast
 
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Standard Welche Therapie?

Hallo Manuela

alles Gute für Ihren Vater,

die potenzerhaltende OP, das wird man Ihnen bzw. Ihrem Vater gesagt haben, ist nicht das, was man erwartet. Zum Einen werden die Nerverstränge nur auf einer Seite geschont, aber auch nur dann, wenn dort der Tumor noch nicht die Nervenenden (ein bevorzugtes Plätzchen für PCa) erreicht oder sogar schon befallen hat.

Zur Erklärung:Seitlich entlang der Prostata liegende Nervenäste/-stränge werden neurovaskuläres Bündel genannt. Sie sind für die Erektion verantwortlich.
Durch Schonung der neurovaskulären Bündel bei der OP kann die erektile Potenz erhalten werden. Verläßliches statistisches Datenmaterial ist dünn!!
Der Potenzerhalt ist allerdings abhängig von der Qualität der Erektion vor der Operation, dem Alter des Betroffenen, der pT-Klassifikation des Tumors und der Möglichkeit, die neurovaskülären Bündel vermutlich nur einseitig zu schonen.

Zum Anderen: Die Errektionsfähigkeit ist nach Aussagen von Mitgliedern meiner Gruppe nach der laparoskopischen OP auch nicht das, was man(n) insgeheim erhofft hat. Weniger als vorher, aber immerhin. Ausserdem muss bedacht werden, viele Patienten in dem Alter um 60 herum haben schon vorher Potenzprobleme, deshalb bitte die Erwartungen etwas niedriger ansetzen. Dann muss schon in den ersten vier Wochen nach der OP begonnen werden, die Schwellkörper zu trainieren. Sie verlieren sonst noch mehr oder ganz ihre gewünschte Fähigkeit.

Nochmals alles Gute

Wolfhard
www.prostata-sh.info
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