Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 05.04.2006, 14:33
DTFE DTFE ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 410
Standard AW: Neuroblastom beim Säugling

Liebe Sabine, erst mal herzlichen Glückwunsch, dass die OP geschafft ist und der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Das ist ja schon mal ganz viel wert.
Ich bin gerade nur durch Zufall auf diese Seite gestoßen und habe eure "Geschichte" gelesen. Was mich jetzt bewegt dir zu schreiben ist dein Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Erstens ist es völlig normal, dass du deine Angst nicht einfach so ablegen kannst wie den Wintermantel.
Zweitens beobachtest du ja Entwicklungsverzögerungen an deiner kleinen Tochter. Dazu möchte ich dir sagen, dass auch das wahrscheinlich normal ist. Lasst euch Zeit !!!! Eure Tochter musste ja ganz andere Dinge bewältigen als das robben und krabbeln lernen und ihr habt aufgrund eurer Ängste und dieser ganzen belastenden Situation die Kleine sicherlich immer wieder sehr "verwöhnt" und sie oft hingesetzt, damit sie nicht soviel weint. Verstehe das bitte nicht falsch. Das war in eurer Situation völlig angemessen. Es erklärt aber auch den evtl. Entwicklungsrückstand. Bevor ein Kind selbständig sitzen kann, muss erst die Muskulatur stark genug sein. Das übt ein Kind in diesem Alter am besten auf der Spieldecke auf dem Boden. Deshalb setze du dich mit deiner Kleinen auf den Boden und spiel da mit ihr abwechselnd auf dem Rücken und sooft wie möglich auf dem Bauch. Das mag sie vermutlich nicht gerne, weil sie die Sitzposition schon kennt, aber versuche es dennoch immer wieder und wenn es nur für einige Sekunden ist am Anfang. Es wird immer mehr werden. Das sich steif machen und ins Hohlkreuz gehen, machen viele Kinder in diesem Alter. Das muss gar nichts mit der Erkrankung zu tun haben.
Ich weiß nicht wo ihr wohnt - aber vielleicht gibt es in eurer Nähe auch Angebote von Eltern - Baby - Gruppen. Da kannst du sicher noch ganz viele Tipps erhalten, was du jetzt tun kannst um die Entwicklung deiner Tochter zu unterstützen und zu begleiten ohne sie zu überfordern.
Ich hoffe sehr, dass ich dir nicht zu nahe getreten bin - aber ich habe mich beruflich sehr viel mit der Entwicklung von Kleinkindern zu beschäftigen und wollte einfach nur deine Ängste reduzieren. Wenn es dir dennoch zu komisch vorkommt, dann frage deinen Kinderarzt. Du kannst auch mir schreiben, wenn du noch was fragen möchtest.

Ich wünsch euch alles Glück der Erde, dass dieser schwere Start ins Leben für euch und eure Tochter jetzt zu einer positiven Wende kam und ihr in 2 - 4 Jahren dasselbe schreiben könnt, wie hier auch schon geschrieben wurde.
liebe Grüße Doro

Geändert von DTFE (05.04.2006 um 14:36 Uhr)
Mit Zitat antworten