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Alt 29.09.2004, 07:52
Gast
 
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Standard Prostatahypertrophie

Hallo Kerstin,

Ihre Schilderung stimmt mich sehr traurig. Nur Sie haben völlig zu Recht geschrieben:...bin noch nicht schlauer.

Zunächst informieren Sie sich bitte über BPH auf der Webseite
www.prostata-sh.info,
dort klicken Sie die Infothek an und dann geben Sie im Suchfenster BPH ein. In der Trefferliste sind m.W. der erste und der letzte für Sie interessant.

Weiter: Mit 62 Jahren ist eine halbjährliche PSA-Wertbestimmung auch mit Sono nicht engmaschig sondern normal (wenn man(n) zur Vorsogeuntersuchung geht). Engmaschig ist immer bei Verdacht angesagt und dann wird 4wöchig, 6 wöchig oder maximal im vierteljährlichen Abstand untersucht und gemessen.

weiter: Die Tastuntersuchung ist als Vorsogeuntersuchung eine Späterkennung! Wenn der Urologe bei der Tastuntersuchung eine Verhärtung spürt, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit schon der Prostatakrebs. Das Anstiegsverhalten und die differnzierte Betrachtung des PSA-Wertes insbesondere des fPSA (freies PSA, auch das können Sie in der Infothek nachlesen)geben viel früher Hinweise auf eine mögliche Tumorerkrankung. Zu diesen Überlegungen gehört auch das offensichtlich zunehmende Volumen der Prostata.

Warten bis es bösartig wird? Das muss Ihr Vater nicht. Aber es gibt ausser der Kontrolle der vorgenannten Werte, dem Tastbefung und der Biopsie (also einer Gewebeentnahme aus der Prostata) keine einigermassen verläsliche Hinweise, ob nun.. oder ob gottseidank noch nicht (Tastbefund mit den vorgenannten Bedenken, man spricht nicht von ungefähr beim Tastbefund von (Zu)Spät-Erkennung.

die Daten der Biopsie, das aus der Prostata entnommene Gewebe wird beim Pathologen untersucht; mir erscheint das bei allen Bedenken gegen Biopsien verläßlicher. Nur, auch mittels Biopsie wird nicht jeder Prostatatumor gefunden. Wenn die Biopsienadel keine Prostatazellen trifft, dass kann z.B. bei einem frühen und kleinwüchsigen Tumor schon mal der Fall sein, dann wiegt sich der Patient in falscher Sicherheit.

Mein Rat: Wirklich engmaschig den PSA Verlauf kontrollieren und - auch wenn es bei Ihrem vertrauen zu Ihrem Urologen komisch erscheint - einen zweiten Arzt aufsuchen wegen einer Zweitmeinung. Das sollte spätestens jedoch dann, wenn der dringende Verdacht auf einen Tumor besteht, geschehen. Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit Vertrauensbruch oder ähnlichen Vokabeln, die dann bemüht werden, zu tun. Es geht ums Leben, und da ist mir genau das recht, was mir dient.

Alles Gute für Ihren Vater

Wolfhard
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