Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 16.05.2012, 21:38
Arsinoe Arsinoe ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 09.05.2012
Ort: Süddeutschland (ursprünglich Schweiz)
Beiträge: 535
Standard Ungleichbehandlung

Hallo
Jetzt, da ich mich vorgestellt habe, schreibe ich gleich weiter ...
Kurz zu meiner Situation: Ich bin Schweizerin und mit einem Deutschen verheiratet.
Nachdem wir gut 4 Jahre in der Schweiz gelebt haben, sind wir nach Deutschland gezogen. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass dieser Wohnort näher an meinem Arbeitsplatz in der Schweiz liegt, als der alte in der Schweiz. (Ich arbeite in Basel.) Ich bin also Grenzgängerin.
Ich bin 44 und die "Ernährererin" in unserer Ehe, da mein Mann aus verschiedenen Gründen (u.a. Burnout) in den letzten Jahren nicht gearbeitet hat.
Nun wurde bei mir überraschend ein Tumor diagnostiziert, der durchaus innerhalb absehbarer Zeit zum Tod führen kann.
Das macht mir grosse Sorgen.
Nicht so sehr wegen mir persönlich, sondern wegen der mangelnden Absicherung meines Mannes.
Da ich als Grenzgängerin bezüglich AHV (Alters- und Hinterbliebenenversicherung der Schweiz) in der Schweiz versichert bin, wird mein Ehemann von der AHV (1. Säule) keine Wittwerrente erhalten wird, wenn ich sterbe. Er wird nur etwas von der "2. Säule", BVG, sprich berufliche Vorsorge, erhalten. Allerdings nicht viel. Dieser Betrag ist zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben, wie man so schön sagt.
Ich finde das Ganze absolut daneben. Bei meinem Lohn wird der volle AHV-Abzug gemacht. Wenn ich ein Mann wäre, würde meine Ehefrau, die in einer vergleichbaren Situtation wie mein Ehemann ist, eine Wittwenrente von der AHV erhalten. Nur wegen dem "falschen" Geschlecht erhält mein Mann nichts.
Ich weiss, ich hätte mich schon viel früher darüber aufregen können, aber oft tut man/frau das halt erst, wenn er/sie direkt betroffen ist und sich alle Infos beschafft hat.
Ich überlege, ob es nicht möglich wäre eine (Sammel-)Klage am Schweizer Bundesgericht zu machen wegen Geschlechterdiskriminierung. Hmm ... Ob ich die Kraft dazu habe, bezweifle ich zwar ein wenig. Aber ich bin über das Ganze mehr als genervt.
Falls es hier Frauen oder Männer in einer ähnlichen Situation gibt, meldet euch doch. Wer weiss, vielleicht können wir gemeinsam etwas in die Wege leiten. Es kann doch nicht sein, dass ständig propagiert wird Frauen sollen im Arbeitsleben gleich gestellt werden mit den Männern und dann werden sie in solchen Dingen massiv diskriminiert!
Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüsse
Arsinoe
Mit Zitat antworten