Thema: Und nun?
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Alt 22.10.2005, 09:05
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Und nun?

Mensch Susanne,

lass dich einfach mal ganz feste in den Arm nehmen
Diese "Ausraster" sind normal und ob du es glaubst oder nicht, mir ist vor einiger Zeit etwas ähnliches passiert. Ich konnte diese überheblichen Widerworte nicht mehr ertragen und habe meine Tochter abends um 23.00 Uhr rausgeschmissen. Ich war so wütend und verzweifelt, hatte so einen Hass auf mein Leben und darauf, dass Claus nicht mehr da ist, dass mir die Sicherungen durchgebrannt sind. Mann hatte ich danach ein schlechtes Gewissen, wie konnte ich mich dermaßen wenig in der Gewalt haben. Als sie am nächsten Tag nach der Schule nicht nach Hause kam, war ich am Boden zerstört. Sie hielt es dann auch nicht wirklich lange aus und abends konnten wir uns dann in Ruhe aussprechen miteinander.

Lass sie ihre Erfahrungen sammeln. Ich denke, dass die Mutter ihres Freundes auch nicht unbedingt sehr erfreut ist... Vielleicht solltest du ihr nur ganz klar und deutlich erklären dass, wenn sie denkt sie sei so erwachsen und so viel "besser" als du was Haushalt oder was auch immer betrifft, sie dich dann auch bitte für gar nichts in Anspruch nehmen kann. Weder die Wäsche noch finanzielle Unterstützung. Wer alt genug ist zu gehen, sollte auch alt genug sein zu sehen, dass er alles geregelt bekommt. Die Alternative für sie ist ja, dass sie jederzeit wieder nach Hause kann.

Hast du mit deiner jüngeren Tochter über deine Ängste schon gesprochen? Wenn sie weiß, dass du das nicht von ihr erwartest, dass es für dich ok ist, wenn sie ausgeht und sich mit Freunden trifft, dass du das Alleinesein einfach auch lernen musst, dass sie keine Verantwortung für dich übernehmen muss, wenn sie sich dennoch so und nicht anders verhält, denke ich, ist es ok. Jeder Mensch ist (Gott sei Dank) anders und vielleicht ist sie ganz einfach von Natur aus der Ausgleich.

Nimm vor allem die "Anfeindungen" der Großen nicht persönlich. Auch in ihr herrscht jetzt Gefühlschaos, Verzweiflung und Traurigkeit. Natürlich wünscht man sich, dass, gerade wo sie erleben musste, wie schnell man einen Menschen verlieren kann, sie sich zu dir liebevoller verhalten sollte. Aber vielleicht ist es auch ganz einfach ihr Protest weil das Leben so furchtbar ungerecht ist. Sie liebt dich, da bin ich mir sicher und alles andere ist eine Reaktion. Denn so wenig, wie sie weiß, was genau in dir vorgeht, ebenso wenig weißt du, was ihre Seele im Augenblick durchleidet..

LG
Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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