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Alt 19.09.2017, 23:24
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Kaffeetrinkerin Kaffeetrinkerin ist offline
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Registriert seit: 18.08.2017
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Standard Er wird sterben...

Bin wirklich traurig.
Austherapiert. Mein Mann stirbt. Zuhause, um ihm den letzten Willen zu erfüllen.
Gut betreut vom Palliativteam. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich weiß aber nicht, wie lange meine Kraft reicht, ihn so leiden zu sehen.
Seit April hat die Chemotherapie aufgehört, weil es nicht mehr zu ertragen war und er sonst an der Therapie gestorben wäre.
Siegelringkarzinom auf dem Darm überall. Inoperabel.
Seit 4 Wochen dauerhaftes Erbrechen von Flüssigkeit und Essen. Obwohl das seltsamerweise wieder besser geworden ist. Heftige Schmerzen im Bauchbereich. Totaler Gewichtsverlust.
Ich befinde mich im persönlichen Horrorfilm, der nur endet, wenn er stirbt.
Er ist trotzdem so tapfer. Jeden Tag kämpft er sich nach oben und will etwas unternehmen. So sind wir jeden Tag irgendwo draußen. Ich nehme ihm dann eine Liegestuhlauflage (sein Rücken ist so knochig dass er sich nur mit Polsterung anlehnen kann) mit und wir setzen uns an irgendeine schöne Stelle und genießen Wetter und Aussicht. Viel gehen geht nicht. Oft schweigen wir dann nebeneinander. Komme mir vor wie 80, bin aber Anfang 40. Weiß manchmal nicht mehr, was ich sagen soll.
Das war es für heute. Heute kein guter Tag.
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