[Bernd1]

Liebe Anna,

Erfahrungen mit Antidepressiva? Oft in diesem Forum gefragt. Auch Du hast ja schon einige Antworten dazu bekommen. Ich bin viele Jahre an der Krankheit Depression behandelt worden und habe dann noch Krebs bekommen.Nun diese Medikamente habe ich auch eingenommen. WUNDERMITTEL SIND ES NICHT.
Die bessere Behandlung war bei mir die Psychotherapie ohne medikamentöse Behandlung. Wenn die behandelnde Person Arzt ist -so meine Erfahrung- wird er zu schnell bei anstrengenden Behandlungssituationen Antidepressiva verschreiben. Oder andersherum: Den Auslöser für die Verschreibung erkannte ich in mir selbst, in meinem Grad des Krankheitszustandes.
Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist: Nicht der Arzt sondern der Patient selbst bestimmt mehr als er glaubt, dass Antidepressiva verschrieben wird.

Ich hatte jahrelang keine positive Wirkungen durch die Einnahme. Genommen habe ich das Medikament, weil der Arzt meinte, dass es mir ohne noch schlechter geht.

Ich gehöre zu denen die Antidepressiva gegen den Willen des Arztes abgesetzt haben.
Und plötzlich waren wieder Höhen und Tiefen abwechselnd in meinem Leben ( wie das Leben so ist). Die Medikamente hatten bei mir nur einen mittleren Gefühlsbereich übriggelassen. Ich lebte eigentlich gar nicht mehr und das 4 Jahre lang. Für meine Angehörigen war die Zeit der Einnahme die Hölle.
Für die weitere Behandlung meiner Depressionen suchte ich mir einen Psychologen, der Medikamente gar nicht verschreiben darf.
Seit diesen Erlebnissen werde ich nie wieder Antidepressiva einnehmen. Meine Entscheidung, diese abzusetzen, ist die Lösung meiner Probleme gewesen.
Gerade mit meiner Krebserkrankung (Peniskarzinom) ist es mir WICHTIG HELLWACH ZU BLEIBEN. Sonst wäre ich der Krankheit und den behandelnden Ärzten nicht gewachsen. Antidepressiva würden mich gefühlsmässig einäschern.
Liebe Anna, dies sind meine Erfahrungen mit antidepressivisch wirkenden Medikamenten.

Viele Grüsse von Bernd