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Alt 19.09.2005, 15:57
herbstwind herbstwind ist offline
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Standard AW: meine Mama - auf dem Weg zum Regenbogen ? -

Hallo an Euch alle,

danke für Eure Worte. Es ist für mich sehr tröstlich zu merken, es hört mir jemand zu, es weiß jemand wie es mir geht. Es gibt mir so viel Kraft, die ich im Moment dringend nötig habe.
Ich bin selbst an mittelschwerem Asthma erkrankt (etwa 3 Monate nach dem Zeitpunkt als bei meiner Mutter der Krebs diagnostiziert wurde) und je schlechter es meiner Mutter geht, desto mehr gesundheitliche Probleme bekomme auch ich.

Wißt ihr, ich habe mich schon so lange und so oft mit dem Thema "Tod" auseinandersetzen müssen und auch auseinander gesetzt.

Vor 9 Jahren ist mein Vater plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Außer mir und den Ärtzten war niemand dort (meine Mutter hatte Fieber und Grippe). Es war ein ganz besch.... Geführl, der eigenen Mutter sagen zu müssen, daß mein Vater gestorben ist (ich habe keine Geschwister). Er ist plötzlich gestorben, innerhlalb von 2 Stunden, er hat nicht leiden müssen und trotz allem Schmerz, war ich dafür sehr dankbar.

Vor zwei Jahren haben wir ganze 7 Monate mit unserem jüngsten Sohn (jetzt 2 1/2 Jahre alt) auf der Intentensivstation verbracht und Wochen und Monate um sein Leben gekämpft, obwohl kaum Hoffnung bestand. Aber wir haben nicht aufgegeben. Er hat es geschafft.

Im August letzten Jahres wurde bei meiner Mutter der Krebs festgestellt und im Juli diesen Jahres bei meinem Schwiegervater.

Ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch, ich will nicht jammern, ich möchte nur, daß ihr mich und meine Gefühle, meine Verzweiflung besser verstehen könnt.
Ich habe mich so oft mit dem Thema "Tod" beschäftigt, daß ich auch jetzt meiner Mutter eine friedliche und vor allem schmerzlose Reise wünsche. Oh ja, ich habe losgelassen, ich habe ihr gesagt, sie kann und darf gehen, wenn es für sie so weit ist.

Das ändert aber nichts daran, dass es ihr und auch mir fürchterlich weh tut. Ich versuche ihr Kraft zu geben, sie zu tragen so viel wie sie braucht, ihr meinen unendlichen Schmerz nicht zu zeigen. Ich möchte ihr die Angst nehmen, ihr helfen ihren Weg in Frieden zu gehen.

Nur meine Kraft geht zu Ende, nach all den Jahren. Ich fühle im Moment nur noch Schwäche, Verzweiflung, Hilflosigkeit.

viel Kraft und Mut für Euch alle
Herbstwind
@ Tanne11 ebenfalls viele Grüße aus dem Westerwald
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