Thema: Ohne dich...
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Alt 22.12.2010, 11:59
datkleene datkleene ist offline
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Standard AW: Ohne dich...

@mai

Das ist ja Wahnsinn, nach so kurzer Zeit... Es tut mir Leid für dich und deine Familie!
Wir hatten ja einen langen Weg. Ich habe in der ganzen Zeit viel geschrieben. Gedichte, einfach nur was ich gedacht habe und so habe ich es auch schon direkt nach Mamas Beerdigung gemacht... Ich habe eine alte Holzkiste gefunden, dort alle ihre Sachen hinein getan. Direkt nachdem wir im Krankenhaus waren, ich weiß nicht wieso mir das so wichtig war, habe ich ihre Kette um meinen Hals gelegt. Ich wollte sie immer bei mir haben und ich denke das gelingt mir recht gut so. Manchmal ein bisschen zu gut.

Ich erinner mich gern an den Tag, wo ich ihr diese Kette geschenkt habe. Es war mein Weihnachtsgeschenk für sie. Wir waren das erste mal seit der Erstdiagnose gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt. Und dieser Anhänger gefiel ihr so gut, ich habe das Strahlen in ihren Augen gesehen.
Ich denke das ist die schönste Erinnerung, die ich momentan im Kopf habe. Und gerade die schönen Erinnerungen sind die wichtigsten in dieser Zeit!
Ich habe auch viele Fotos von Mama heraus gesucht. Ich werde ein ganz großes Album machen! Kreativ genug bin ich, nur die Kraft fehlt mir momentan. Sobald es geht, werde ich das angehen. Ich brauche das auch für mich, das merke ich.

@Carmelina

Was ich sagen soll, weiß ich ganz genau! Das ist nicht das Problem. Aber überhaupt erst einmal den Mut zu finden und wirklich die Nummer zu wählen, ist es. Dann weine ich, ich mag es nicht, wenn andere mich weinen sehen /hören. Dieses Problem habe ich aber seit Jahren schon! Die Überwindung zu zeigen, wie verletzt, hilflos und traurig ich bin, ist das Knackpunkt.
Meine besten Freundinnen haben genau das richtige getan, sie haben mit mir geweint. Wir haben nicht geredet, wir haben nur geweint. Sie kannten meine Mutter seit sie klein waren. Wir sind gemeinsam aufgewachsen und jeder war bei der anderen wie eine Schwester.
Aber danach ging es nicht mehr. Ich weiß ich kann anrufen, aber ich denke in solchen Momenten nicht an mich. Eher an den, den ich wecke, der am nächsten Tag arbeiten muss, der eventuell auch sagt, dass es gerade schlecht ist.
Natürlich hat jeder ein Recht dazu, nur es würde mir nicht helfen meine Angst davor zu überwinden. Böse würde ich nie deswegen sein, ich schätze es sehr, wenn meine Freunde ehrlich sind.
Aber ich habe in den letzten Wochen das Gefühl, ich werde nur noch in Watte gepackt. Es mag gut gemeint sein, aber auf einer Seite macht es mich wütend, dass ich nicht „normal“ wie immer behandelt werden kann!

@gila

Ich hoffe ich habe dir mit meinem Beitrag nich weh getan. Gerade so ein Zufall, der gleiche Monat für einen Geburtstag, und dann ist es auch noch so frisch bei dir...
Fühl dich auch einfach ganz fest gedrückt!!

@Linestraum

Auch dir, mein Beileid... Natürlich meinen die Freunde es gut! Dafür sind sie ja Freunde und ich möchte keinen von ihnen momentan an meiner Seite missen müssen.
Aber wenn dir das schnell zu viel wird, kannst du das deinen Freunden nicht sagen und erklären? Wenn du dich doch nicht wohl dabei fühlst, bringt das doch eigentlich nichts.

Ich danke euch allen für die lieben Worte und die Anteilnahme und die Hilfe, die ihr mir dadurch gebt!
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Mama *7.5.1956 +16.10.2010
Wir sehen uns wieder, wenn du mich an meinem Regenbogen abbholst! Ich liebe dich!!
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