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Alt 26.12.2003, 02:01
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard Nierenbeckenkrebs? Was meinen die Ärzte.

Hallo Tanja,
ich versuche mal, Deine Angaben ein wenig zu sortieren, auch wenn ich nicht alles so genau verstehe.
Eilig hatten es die Ärzte wohl, um schnell eine möglichst korrekte Diagnose zu stellen und vielleicht auch, weil das noch vor Weihnachten sein sollte.
Falls sich herausstellt, daß Nieren- oder Darmkrebs da ist, ist das weitere Vorgehen dann nicht so eilig. (Jedenfalls nicht wie bei Herzinfarkt oder Schlaganfall.)
Sichtbares Blut im Stuhl kommt normalerweise nicht von einem Tumor, kann aber von Polypen kommen, und diese können sich zu Krebs entwickeln. Polypen sollten deshalb abgetragen werden. Falls Darmkrebs vorhanden ist, schätze ich die Operation für größer ein als bei Nierenkrebs ("Nebensache"?!).
Der Urologe kann mit Ultraschall einiges erkennen, aber eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel zeigt doch mehr, so sind die ganzen Harnwege von der Niere zur Blase klar erkennbar, auch ein eventueller Harnstau.
Mit nur einer Niere kann man genau so gut leben wie mit zwei. Meine linke Niere wurde entfernt, als ich 64 war, vor 3 Jahren.
Die Schwere einer Krankheit ist nicht von der Zahl der Untersuchungen abhängig. Mein Hausarzt hatte beim Ultraschall sofort den Verdacht auf einen Nierentumor, das hat er mir aber nicht gleich gesagt, sondern das Ergebnis des CTs abgewartet.
Ich meine:
1. Solange Ihr nichts genaues wißt, macht Euch keine möglicherweise unnötigen Sorgen. Angst ist ein schlechter Arzt.
2. Krebs ist kein Grund zum Sterben.
3. Alle Beteiligten sollten klar über die Diagnose usw. reden. Versteckspielen finde ich unehrlich und ist sehr anstrengend.
4. Ich als Krebspatient will kein Mitleid. Ich will auch nicht behandelt werden, als wäre ich schon tot. (Ich bin aber schon tot gesagt worden!) Ich lebe, fühle mich "sauwohl". Allein das zählt.
Ich wünsche Euch Kraft, Optimismus, Gelassenheit.
Hoffnung und Freude sind gute Ärzte.
Rudolf
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