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Alt 07.06.2007, 18:23
Maus_85 Maus_85 ist offline
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Standard AW: Panische Angst vor Metastasen

Hallo ihr Lieben!

Waren vorhin wieder im KH - sie hat jetzt einen Peredoral(?)-Katheter, also so eine Betäubung, wie man sie bei der Geburt auch bekommt. Allerdings hat sie die heute erst bekommen und ist dementsprechend k.o. Und zu allem Überfluss ist sie fürchterlich gereizt... Fast bei jeder sich bietenden Gelegenheit macht sie meinen Pap und mich schwach von der Seite an, wir machen das nicht schnell genug, das nicht so, wie sie es in dieser Sekunde haben möchte etc... Ist auch schwierig, damit unzugehen. Sie richtet ihren Frust und wass sich sonst noch alles aufgestaut hat, ausgerechnet gegen die Menschen, die es ihr am Besten meinen. Da fühlt man sich unweigerlich ein bisserl vor den Kopf gestossen. Ich hab einfach die Hoffnung, dass das nur eine Phase ist und sich wieder legt, wenn sie mal gescheit geschlafen und nicht mehr diese Schmerzen hat. Mein Pap und ich bemitleiden sie nicht (wir zeigen es ihr nicht), ihre Tante schon, und die steht momentan ganz hoch im Kurs bei ihr. Dabei ist meine Mam ein Mensch, der Mitleid nicht ausstehen kann... Das Schlimmste, was jetzt kommen könnte, wäre ein Streit, denn den kann keiner gebrauchen. Doch wenn man dauernd angeäfft wird, ist das dann nicht das logische Resultat? so hart es klingt, doch einmal würde ihr in der Hinsicht, als dass sie endlich erkennen würde, wer es gut mir meint, nicht schaden. Wir reden und dumm und dusselig mit den Ärzten, den Schwestern, wollen alles möglichst schnell in die Wege geleitet wissen, tun dies und das, sitzen stundenlang bei ihr, erzählen, lassen sie auch dösen, massieren sie, waschen ihr den Schweiß weg, begleiten sie auf ihren Klostuhl... und zum Dank wird man schwach angequatscht mit Sprüchen wie: "Steht zu/hinter mir, kämpft für mich, zeigt mir das endlich!" usw. Da fragt man sich irgendwann auch, ob man der Depp vom Dienst ist...

Nun denn, ich fahr jetzt zu meinem Schatz , Ablenkung und ein bisserl Ruhe

An Elke: ich schreib dir, sobald ich wieder daheim bin! Halte auf jeden Fall den Kopf hoch, unten sieht man nichts



"Hab Sonne im Herzen, ob`s stürmt oder schneit,
der Himmel voll Wolken, die Erde voll Streit.
Hab Sonne im Herzen, verlier nie den Mut,
denn du wirst sehen, am Ende wird`s gut!"



Liebe Grüße, Nadine
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