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Alt 05.10.2017, 08:00
desireh desireh ist offline
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Standard AW: Neu hier: Mutter hat nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Guten Morgen

Mal wieder seit 3.45 Uhr wach, die Gedanken kreisen und ich frag mich in dieser Endlosschlaufe dauernd, was den noch kommen mag. Ich bin einfach wütend auf diesen scheiss Krebs. Die alte Leier. Aber ich reisse mich mal zusammen.

@Clea
Ja, meine Mama ist irgendwie auch so "flach" in der Gefühlswelt. Seit ein paar Wochen muss ich auch immer schauen, dass ich nicht gleich losheule wenn sie mich müde anlacht. Sie ist oft fröhlich aber sonst kommt nicht viel. Klar, erzähl ich ihr einfach über meinen Alltag, meine Arbeit und Hobbies. Letzte Woche habe ich ihr noch Pläne gezeigt, evtl. gibt es bei meinem Freund und mir bald eine Eigentums-Wohnung. Aber ich fühl mich dann immer etwas fehl am Platz. Manchmal sitzen wir einfach da und wir schauen fern. So gehe ich ihr nicht auf den Wecker Danke für deine immer guten Tipps! Auch das mit den Kollegen, viel kann man ja wirklich nicht sagen. Manchmal habe ich halt das Gefühl, sie wissen ja gar nicht um was es geht und denken "das wird wieder gut". Wie geht es dir, wenn ich so fragen darf?

@hierfalsch
Möchtest du nicht Psychologin werden? Jedesmal lese ich deine Texte und denke "oh mann, wie recht sie hat! ich bin doch bescheuert!" Muss mich wohl wirklich einfach mal zusammenreissen und ihr noch alles sagen. Bevor es zu spät ist. Ist halt alles nicht so ganz einfach bei uns. Ich hatte eine schwere Kindheit (unter anderem wegen ihr). Aber wenn ich ihr endlich mal sagen kann, dass sie sich um nichts sorgen muss und ihr nichts nachtrage, tut ihr das sicher auch gut.
Ist halt ein emotionales Thema und ich möchte vor ihr ja nicht gleich Rotz und Wasser heulen. Möchte ihr ja Sicherheit und Stärke geben und keine Angst vermitteln. Wie geht es dir eigentlich?

@Sonnenschein
Über das Grosse und Ganze weiss ich, was meine Mama möchte. z.B. wie sie beerdigt werden möchte und die lebensverlängernden Massnahmen sind auch schon lange geregelt. Geht mir irgendwie mehr um so "persönliches" oder ihre "Ängste" oder "letzten Wünsche".


Anscheinend hat gestern meine Mama eine Pflegerin gefragt: "ob sie den jetzt sterben muss?", sie merkt doch langsam, dass es ihr nicht mehr gut geht. Die Pflege war dann überfordert mit der Antwort, aber eine richtige Antwort gibt es ja sowieso nicht. Wir wissens ja nicht. Hoffe die Antibiotikakur ging die letzten Tage gut und bin gespannt was ich heute vom Palliativ-Team höre. Drückt meiner Mama die Daumen.
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Mami, nicht-kleinzelliger Lungenkrebs
28.8.1950-10.10.2017

Papi, Prostatakrebs
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