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Alt 13.12.2005, 18:15
elismoser elismoser ist offline
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Standard AW: BSDK - mein Papa hat es auch erwischt - mit 63

Ich würde nicht alles so pechschwarz sehen. Dein Vater sieht es ja wohl auch nicht so. Eine Kur oder Anschluss-Reha wäre gut, denn da wird er erst mal versorgt und bekommt auch ein Gespräch mit einer Diät-Assistentin. Das Essen muss ja ganz umgestellt werden. Außerdem gibt es immer Hoffnung auf eine erfolgreiche OP trotz Metastasen.

Mein Mann (78 -- ich 48 und auch einen fulltime Job) wurde erfolgreich trotz Metastasen an der Leber (die wurden auch entfernt) operiert -- kannst ja mal nachlesen unter "unsere Bekanntschaft mit BSDK". Ich kann natürlich ein Lied von der Doppelbelastung singen, obgleich ich keine 50 Kilometer dazwischen habe. Am Anfang dachte ich, selbst das Kochen ist eine Vollzeitbeschäftigung.

Vielleicht kannst Du ja mit Deinem Mann an Samstagen für Deinen Vater vorkochen und dann einfrieren, so dass er es nur in die Mikrowelle stecken muss -- alles muss kalorisch angereichert werden, um bei kleinen Portionen, Appetitlosigkeit auch noch etwas an Gewicht zu zu legen.

Dann würde ich mit dem Hausarzt absprechen, dass er mindestens einmal pro Woche kommt und würde mir ein Rezept für Massagen und Physiotherapie ausstellen lassen -- Hausbesuche. Kasse erlaubt zwei Besuche pro Woche. Dann hast Du schon jemand, der drei Mal nachsieht.

Darüberhinaus kannst Du gleich -- das hätte eigentlich schon geschehen müssen, denn es dauert -- die Pflegeversicherung beanspruchen. Am Besten sich die Formulare faxen lassen, anrufen und die Diagnose bekannt geben -- wenn die Bauchspreicheldrüsenkrebs hören, dann spuren sie besser. Entweder Du beauftragst einen Pflegedienst oder findest eine Nachbarin, die sich darum kümmert. Der Pflegedienst kocht auch und übernimmt hauswirtschaftliche Tätigkeiten und wenn Du Dir jetzt einen Pflegedienst suchst, dann kommen die auch, wenn der oder die GutachterIN von der Versicherung kommt und helfen Deinem Vater bei der Beantwortung aller Fragen. Auch dieser Gutachter sollte die Diagnose wissen, dann schreibt er oder sie gleich alles auf, was man eventuell oder wenn es so weit ist braucht und es ist alles auf Abruf verfügbar ohne ein neues Gutachten beantragen zu müssen. Da sich Dein Vater noch nicht so fühlt, als müßte er ins Grab, denke ich mal, dass Hospiz u.ä. noch nicht angesagt ist. Das kann man immer noch machen.

Wenn wir mal in dem Alter sind, möchten wir uns auch nicht bereits tot gesagt oder abgeschrieben fühlen.

Viel Glück, tief durchatmen, dann wird das auch was,
Lis
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