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Alt 15.11.2004, 22:59
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Standard Für meine Mummi

Liebe Gaby,

ich kann dir gar keinen Zeitpunkt sagen, wann es besser wurde und ich einigermaßen damit klar kam...

Anfangs war ich wie in Trance und dachte die ersten drei Wochen, ich werde nie richtig trauern können und dann hat es mich voll erwischt :-(.

Tagsüber ging es immer ganz gut, weil mich meine Tochter (damals ein dreiviertel Jahr alt) immer gut abgelenkt hat.
Abends/nachts war dann immer der totale Horror und so viele Erinnerungen haben mich wach gehalten.

Weihnachten 2001 war auch bitter, das erste Mal ohne Mama, es war hart für uns alle, wir standen unter dem Baum und haben geweint :-(.

Anfang 2002 wurde es dann aber immer besser.
Ich konnte auch wieder an sie denken, ohne, dass mir immer das Wasser aufstieg und konnte auch mit anderen über ihren Tod sprechen (ging die vielen Monate davor überhaupt nicht).

Ich denke täglich an meine Mum und rede auch mit ihr (in Gedanken), besuche sie oft auf dem Friedhof.
Sie ist unersetzlich und die Lücke, die an ihrer Stelle geblieben ist, wird sich nie mehr schließen, leider.

Meine Tochter ist inzwischen fast 4 1/2 Jahre alt und fragt oft, warum sie nur eine Omi hat und keine Oma mehr und warum die Oma so früh sterben musste.
Sie wird dann immer total traurig, wenn ich ihr erzähle, dass die Oma so schwer krank war und gehen musste.

Es ist so hart, auch wenn es schon über drei Jahre her ist, aber man lernt wirklich, damit zu leben.

Dass es momentan echt eine harte Zeit ist, ist ganz normal und Weihnachten wird dir deine Mum bestimmt ganz besonders fehlen.

Aber es wird mit der Zeit wirklich leichter, auch wenn man sich das anfangs nicht vorstellen kann.

Ich drück dich ganz lieb,
Sigrid
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