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Alt 03.08.2017, 10:58
kerstin1 kerstin1 ist offline
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Standard AW: Neu hier: Mutter hat nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Guten Morgen Desiree,

ich hatte einen ähnlichen Chemozyklus.
Ich begann am 1. Tag mit Cisplatin, 2. Tag Gemzar, 8. Tag wieder Gemzar.
Leider hatte ich den ersten Zyklus mit Cisplatin nicht so vertragen und bin schnell schwerhörig geworden. Hat sich zum Glück wieder gelegt.
Auf Anraten der Ärzte wurde dann auf Carboplatin umgestellt. Und wieder Schema: Tag 1. Carboplatin, 2. Tag Gemzar, 8. Tag Gemzar und dann wieder Beginn Tag 21 mit neuem Zyklus.

Ich hatte 4 Zyklen und befinde mich nun alle 3. Monate stationär in der Nachsorge in der Lungenfachklinik.

Ich habe die Chemo im großen und ganz gut vertragen. Klar, Geschmackveränderung, Müdigkeit, Empfindlichkeiten, verschwommenes Sehen.. sind da gewesen. Gegen die Übelkeit gab es emend vor der Chemo und 2 Tage danach. Weitere Übelkeitsmittel nach Bedarf. Ich bin ganz gut damit klargekommen, mich mit leichter Kost zu ernähren, kleine Portionen, um nicht noch den empfindlichen Magen zu belasten.
Mundhygiene ist wichtig, da die Schleimhäute angegriffen werden usw.. Nach der Chemo hatte ich immer Heißhunger, wegen Cortison, und da habe ich alles gegessen, was mir gut tat. Viel trinken, Zähne vorab kontrollieren lassen, einen Port legen lassen.....

Ich hatte während der Chemo kaum Haarausfall, jedoch nach der letzten Gabe, ca 3 Wochen wurden sie echt dünn.
Ich ließ mir aber keine Glatze schneiden, das war dann doch nicht nötig. Ein Rezept für eine Perücke bekommt man auch.
Während des Chemosdurchlauf habe ich versucht mich mit Gesprächen, Musik, TV zu entspannen.
Nichts muss alles kann. Jeder ist da ganz unterschiedlich.
Es waren meist die Ängste vor Nebenwirkungen, die mich aufgewühlt hatten. Obwohl ich ja schon "chemoerfahren" war, hatte ich auch zum ersten Zyklus hin mächtig Angst davor. Doch jede weitere Chemo gab mir Sicherheit, so das ich immer entspannter statt angespannter war. Da waren die Nebenwirkungen erträglicher.
Die Zeit von Dezember bis Februar ging zügig vorbei. Die Chemopausen habe ich immer genutzt um mir Gutes zu tun, weil es mir da am Besten ging.

Ich wünsche dir und deiner Mama ganz viel Glück und Erfolg. Ich habe mich erst nach der Diagnose, Op, Chemo richtig informiert, und war da so froh, weil ich sonst mehr Ängste gehabt hätte, bei all den schrecklichen Botschaften über den Lungenkrebs. Und hier im KK gibt es viele, die damit Leben und auch sehr gut. Ziel ist es den Krebs einen auf die "Mütze" zu geben.

Vielleicht noch einen Tipp. Ich hatte mir vor jedem Arztgespräch einen Zettel mi Fragen gemacht, den ich mir beim Gespäch beantorten ließ. Denn es ist doch so, bei allen Inforamtionen ist man wie erschlagen, verlässt man den Raum, der Arzt ist weg und die Fragen kommen dann doch noch.

Ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht, denn mein Leben ist trotz Krebs noch schön und lebenswert!!!!!

Liebe Grüße

Kerstin
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