Thema: 1. Jahrestag
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Alt 30.01.2002, 12:03
Gast
 
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Standard 1. Jahrestag

Liebe Sabine,
ich kann Dich sehr gut verstehen, Du hast nicht nur den Tod an sich zu verarbeiten ,sondern auch die Tatsache, dass Du mit dem was Du Deiner Mutter noch sagen wolltest jetzt alleine dastehst.
Wahrscheinlich kennst Du auch das Gefühl der Wurzellosigkeit, oder ??
Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich den Schmerz alleine verarbeiten kann und weiss eigentlich nicht wie lange ich mir selbst für die Verarbeitung Zeit geben soll.
Aber es erschreckt mich schon ein bisschen, dass Du nach 2 Jahren eigentlich auch noch mitten drin zu sein scheinst im Trauerprozess, statt weiter auf dem Weg nach vorne...
(Ich hoffe, ich bin Dir mit diesem Satz nicht zu nahe getreten...)
Ich glaube Du solltest Dir Hilfe holen...
Mein erster Beitrag hier im Forum ging darum, ob jemand eine Trauergruppe wüsste, da war dann nach einiger Zeit ein lieber Mensch ,der mich auf Internetseiten zum Thema Hospiz aufmerksam machte. In fast jeder Stadt gibt es solche Vereinigungen und dort werde auch Trauergruppen angeboten. Sicherlich sind diese in erster Linie für Menschen gedacht, die erst kürzlich einen lieben Menschgen verloren haben und Unterstützung brauchen, aber so wie es Dir (und mir) geht, scheint Hilfe wichtig zu sein.
Versuche es doch mal da !!

Du kannst auch jetzt noch Deiner Mutti sagen, was Dir auf dem Herzen liegt.
Such Dir eine stille Ecke, zünde ein Licht (z.B. Teelicht) für sie an , konzentriere Dich auf sie und fange einfach an zu reden...
Das ist auch sehr befreiend (ähnlich einem Brief) , aber ich finde man fühlt sich noch anders, weil man einfach seine eigene Stimme hört.

Wie gesagt, ich bin gerne wieder für Dich da, falls Du mir weiter schreiben möchtest.

Alles Liebe, Katja
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