Thema: Verzweifelung
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Alt 09.01.2002, 21:08
Gast
 
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Standard Verzweifelung

Hallo Andrea,
auch ich habe meine Mutter an Krebs verloren, und sie war auch meine liebste Freundin und Vertraute. Das ist nun schon 14 Jahre her, aber immer noch vermisse ich sie so sehr. Deine Geschichte liest sich wie meine eigene. Auch meine älteste Tochter hing so sehr an ihrer Oma, daß ich fürchte, ihr damals vor lauter eigenem Schmerz und Verzweiflung nicht gerecht geworden zu sein. Wir beide reden immer noch ganz viel über die Großeltern (mein Vater folgte meiner Mutter ein halbes Jahr später) und sind froh und dankbar, daß wir die schönen Erinnerungen teilen können. Fehlen werden sie uns immer und die Endgültigkeit habe ich bis heute nicht verarbeitet. Ich wünschte immer noch, ich könnte die Augen zumachen und wir alle würden zusammensitzen und lachen wie immer. Aber Andrea, das ist so wie Margit sagt, man darf froh und dankbar sein, daß wir diesen geliebten Menschen für eine ganze Weile in unserem Leben so nahe waren, und die Erinnerungen nimmt uns niemand.
Mittlerweile bin ich selbst von Lungenkrebs betroffen, aber meine Erfahrung mobilisiert alle Kräfte in mir, damit meine Kinder das so nicht erleben müssen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für Deinen Sohn und für Deinen Vater, Andrea (so heißt meine älteste Tochter übrigens auch). Wenn Alles zuviel wird, geh zum Arzt und erkläre ihm, daß Du eine Auszeit brauchst. Ein guter Hausarzt versteht das und außerdem ist es ja auch so, daß, wenn die Seele krank ist, man ja nicht leistungsfähig bleibt und für alles anfällig ist. Es ist ja wichtig, daß Du jetzt nicht die Flügel streckst. Verlier nicht den Mut. Ich weiß, wie schwierig das ist. Sprecht viel miteinander, das hilft, auch wenn es traurig macht. Ich wünsche Dir alles Liebe. Kathi.
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