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Alt 17.03.2009, 09:45
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bernhardiner bernhardiner ist offline
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Registriert seit: 17.10.2008
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Standard AW: Tag 51 und es tut mehr denn je weh...

Hallo Anja,
zuerst mein Mitgefühl zum Ableben Deines Opas. Es tut mir unendlich Leid für Dich. Ich will Dir beschreiben, wie es mir seid dem Tod meiner lieben Karin ergangen ist. Der Bekanntenkreis hat sich völlig verändert. Es gibt Leute, die wechseln lieber die Straßenseite, weil sie nicht wissen, wie sie mich anreden sollen. Andere quatschen ein dermaßen blödes Zeug, da verzichte ich lieber auf die Bekanntschaft. Dafür sind aber neue Freundschaften dazu gekommen.
Ich glaube das alles kommt daher, weil das Thema Tod immer noch tabuisiert wird. Die Hinterbliebenen stehen allein da und die anderen wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.
Ich liebe meine Karin überalles. Manchmal höre ich sie reden, manchmal denke ich, sie ist im Haus. Zu Hause rede ich ständig mit ihr. Wenn mich dabei einer hören würde, der würde denken, jetzt spinnt er total. Aber mir hilft es. Es gibt Tage, da möchte ich nicht aufstehen, da möchte ich alles dunkel lassen und keinen hören oder sehen. An anderen Tagen geht es mir schon um einiges besser. Außerdem habe ich eine recht große Hündin, die zwingt mich dann doch, regelmäßig vor die Tür zu gehen.
Du siehst, jeder trauert anders. Laß es einfach zu. Wenn Dein inneres ich der Meinung ist, nun sollte genug sein mit der Trauer nach Außen, dann ist es so. Die Trauer in Dir wird wohl nie vergehen. Aber es wird auch genügend Momente geben, wo Du Dich auch an die vielen wunderbaren Begebenheiten oder lustigen Erlebnisse mit Deinem Opa erinnern wirst und Du darüber auch wieder lachen kannst. Dein Opa würde es so wollen. Genau wie sich Dein Opa auch über den tollen Studienabschluß freut.
LG Siegfried
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Liebe Grüße, Siegfried

Meine Karin fehlt mir so. *24.09.1950 +24.01.2009

Menschen sind Engel, aber nur mit einem Flügel.
Es müssen sich immer zwei finden, um fliegen zu können.
Drum hielten wir uns an der Hand und flogen dann gemeinsam in unseren Himmel

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