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Alt 28.04.2004, 12:35
PTBabe
Gast
 
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Standard Meine Mum wird sterben....

Hallo Nicole,

slebst wenn du in den letzten Tagen oder Wochen nur ab und zu bei deiner Mum sein kannst, nenne ich das schon "bei ihr zu sein wenn sie geht", was ja ein längerer Prozess ist und nicht urplötzlich von einer Stunde auf die andere passiert.
Deine Mutter scheint resigniert zu haben, meine macht es sich selbst schwerer da sie selbst jetzt noch so sehr kämpft - sie will nach Hause und hat mit dem Leben noch nicht abschliessen können (was ich persönlich sehr schade finde aber akzeptieren muss - sie wollte mir ihre Angst noch nie zeigen - sie war auch in ihrem Leben immer zu nett und selbstlos und wollte mir nie Sorgen bereiten).

Leider war in den letzten Jahren auch das Thema "Krebs" oder "Krankheit" absolut tabu, sie hat es immer als ihren eigenen Kampf angesehen und mir sogar bis vor einem Jahr noch ausdrücklich verboten, bei ihren ärzten Informationen einzuholen.
Wenigstens hat sie mich selbst immer über alle Medikamentenamen auf dem laufenden gehalten und so konnte ich mir, dank Internet und KK, immer eine genaue Lage der Situation und der diversen Behandlungsversuche machen.

Falls du gerne liest, habe ich einen Buchtipp für dich:
Monika Schwalb, Ich bring dich bis zur Tür (Tagebuch einer Sterbebegleitung).
Ist die Geschichte einer Tochter und deren krebskranker Mutter. das Buch lag Wochen bei mir herum, bis ich es geschafft habe, es durchzulesen, in einer Nacht - dann bis in den Morgengrauen geheult, es geht um "Lieben und Loslassen".
(mir hat das Heulen sehr gut getan - besorge dir ein Kilo Taschentücher und ein Glas Whisky falls du das Buch lesen möchtest - und/oder auch jemand der dich hinterher in den Arm nimmt ohne dumme Fragen zu stellen).

Vielleicht schaffe ich es doch noch nach Deutschland um meiner Mutter das "loslassen" leichter zu machen? ich werde sehen, ich bin freiberuflich tätig also werde ich heute nachmittag mal versuchen, mich auf im Moment so belanglose Dinge wie Kunden und Buchhaltung zu konzentrieren, ob das allerdings klappt weiss ich noch nicht.

Umamrmung an dich und ein Knuddel an deine kleine Tochter
(Mein Kleiner ist 3 und mein Grosser 15, der beschwerte sich gestern schon dass ich so "unausgeglichen" bin! Ich belaste meinen Grossen im Moment sehr, aber ich brauche seine Hilfe hier im Haus und mit seinem kleinen Bruder, das habe ich ihm auch gesagt - ob er es wohl verstanden hat mit all seinen Teenager Träumen?)

Gruss
PTBabe

PS: wie geht denn dein Bruder und dein Vater/Stiefvater (?) mit der Situation um? ünterstützt ihr euch wenigstens gegenseitig?
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